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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0544

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524

ALLGEMEINE GEOGNOSTISCHE

nommen werden, obgleich es an einigen Punkten ganz zu Mer-
gel wird und sich wie dieser so häufig in kleine, unregelmäs-
sige Splitter zersprungen" zeigt; denn es führt oft in sei-
ner nächsten Fortsetzung nicht nur Ilornsteinlagen, sondern
wird auch kieselreicher, bis zum rein kieseligen; einer der
besten Punkte dieses Gestein in dieser doppelten Verschie-
denheit zu sehen ist bei Burso, wo es oberhalb ganz thonig
ist und wie Mergel in kleine, längliche, spitzige Stücke, wie
mancher Mergel zerfällt, ein wenig tiefer Hornsteinlagen enthält
und nur einige Fuss tiefer als dünn geschichteter Hornstein
ansteht, I. Thl. S. 185. Kaum 1 St. weiter nördlich bei dem
Kloster Panagia ist es ganz thonig dünn geschichtet, zunächst
nach Burso hin ziemlich eben gelagert, enthält dünne Horn-
steinlagen, nördlicher ist es gebogen und Zickzack, I. Thl.
S. 187. Bei Fanäri führt es Sphäro'iden von Hornstein, ibid. S.369.

Das sub 1 und 2 beschriebene Lager lag ursprünglich
söhlig geschichtet, es wurde aber mit dem Kalk gehoben und
zeigt sich so in mannigfaltigen Richtungen und Biegungen.
Einer der merkwürdigsten Punkte ist an der Nordwestküste
von Mediana, wo in dem neben dem emporgedrungenen Tra-
chit stehen gebliebenen Stück des ältern Gebirges Serpentin
dieses rothe Lager zerrissen und in seine Masse eingehüllt
hat, so dass man hier Serpentin mit zusammenhängend ge-
bliebenen Theilen dieses Lagers wechseln sieht, siehe I. Thl.
S. 261.

Dieses rothe, kieselige und kieselig-thonige Lager, wel-
ches der in diesem Theile des mittelländischen Meeres herr-
schenden Kalkformation eigen ist, findet sich wahrscheinlich
auch in Italien und in Sicilien, Prof. Savi führt in seiner
Beschreibung der Monti Pisa eine Lagerung zwischen der
Kreide und dem Glimmerschiefer auf, welche er, nach dem
darauf liegenden Castel Verruca, Verrucano nennt, ihre Be-
schreibung entspricht aber mehr den sich auch hier in der
untern Kreide findenden, sandigen und sandig-glimmerigen
Schichten (Karpathensandstein), deren bereits früher Erwäh-
nung geschah.
 
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