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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0365

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KIMOLI.

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ter kam sie unter Marco Sanudo zum Fürstenthum von Naxos
und gehörte später zu den Eroberungen des Barbarossa.

Ihre älteste Stadt stand am südwestlichen Ende der In-
sel, wo allerdings der günstigste Platz dazu ist. Sie hatte
keiue festen Mauern, Tempel und Gebäude von Bedeutung,
und die Wohnhäuser der Alten wie der Jetzigen waren leicht
gebaut, so schwand bald alle Spur. Jedoch linden sich noch
an der Küste in den weichen Bänken eine Menge ausgehauene
Einschnitte, auch Kammern, um die Kähne vor der Sonne zu
schützen u. s. w., es mnsste also hier viel Verkehr stattgefun-
den haben. 2 bis 300 Lr. weit im Lande giebt es grosse, aus-
gehauene Kammern, die zu Wohnungen oder Begräbnissen
dienten. Noch unter den spätem Bewohnern der Insel, welche
zuerst die jetzige Stadt erbauten, hat sich bis auf die jetzigen
die Kunde fort erhalten, dass dort die alte Stadt stand.

Grabstätten auf Kimolos.

Auf dem Ufer, was sich an einer kleinen Bucht erhebt
und sich ein Stück weit in's Meer erstreckt, linden sich eine
Menge Gräber für Erwachsene und für Kinder, in erhärtetem,
kalkigem Meeressande ausgehauen, alle haben zur Seite einen
einige Zoll breiten, vertieften Rand, auf welchem einst die
das Grab deckenden Platten auflagen, jetzt ist freilich alles
umgestört und die hier so seltenen Platten sind sämmtlich
schon längst weggeholt.

Eins dieser Gräber ist besonders bemerkenswerth, es ist
oberhalb 3 mal §o breit, wie ein schmales Grab ausgehauen
und dann ist in der Mitte ein schmales, langes Grab tiefer
ausgearbeitet.

Jenes vorspringende Ufer hebt sich nach der Landsei(e
zu einem niedrigen Hügel, in diesem ist von dieser Seite her
eine Todtengruft ausgehauen. Ihr vorderer Raum ist abge-
stürzt, sie ist jetzt nur noch etwa ^ Lr. lang und Ii Lr.
breit, zu ihr führte einst ein thürartiger Eingang, der ein-
stürzte, oder den man ohne Mühe weghieb, um das, was da-
 
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