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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0139

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SERPHO.

123

schnellem Erhitzen, schmilzt aber, langsam angewärmt, dann in heftigem
Feuer zu einer aussen graulichschwarzen Schlacke.

Mit Borax löst es sich leicht auf, der grösste Theil des Kupfers
wird metallisch ausgefällt, das Glas hat, so lange es noch heiss ist,
Eisenfarbe, wird aber beim Erkalten schwach bläulichgrün.

In Phosphorsalz wird es schnell aufgelöst, das meiste Kupfer
scheidet sich metallisch aus, das Glas wird köstlich satt bläulich-
grün. Behandelt man dieses Glas in gutem Reductionsfeuer, so bildet
sich rothes Kupferoxyd und somit rothe Kupferschlacke.

Soda löst es nicht auf, das Kupfer wird reducirt, die Soda schwach
schmutziggrün vom Eisen gefärbt.

In einer Glasröhre geglüht setzt es reichlich Feuchtigkeit ab, welche
sauer schmeckt und Lakmuspapier sogleich roth macht.

Das Vorkommen dieses Minerals ist im Vorhergehenden angegeben.
Ueber das weisse Steinmark, was mit einbricht, habe ich noch zu be-
merken , dass auch das Wasser desselben einen kleinen Gehalt von Salz-
säure hat.

Der Hafen Kutala hat guten Ankergrund und Schiffe kön-
nen sich in ihm vor jedem Sturme bergen.

Von diesem Hafen wandte ich mich noch weiter südlich.
Die Eiseneinlagerungen, welche im mittlem Theil der Insel
im Glimmerschiefer, im Westen derselben aber in dem über
ihm liegenden dichten, graulichweissen Kalkstein vorkommen,
haben nun ein Ende, denn Granit tritt im südlichsten Theil
der Insel, welcher ganz daraus bestellt, massig auf.

Dieser Granit, wo er hier die grössten Felsen bildet, ist
feinkörnig; er besteht aus einem ziemlich gleichförmigen Ge-
menge von Quarz, röthlichweissem Feldspath, etwas weissem
Albit und grünlichschwarzem Glimmer, der letztere ist hin
und wieder auch in grösseren Partieen als unvollkommen sechs-
seitige Tafeln, mit 2 gegenüberliegenden längern Seiten ein-
gewachsen. Auch der röthliche Feldspath kommt in einzelnen
stärkern Partieen vor. Zuweilen findet sich in ihm ein kleiner
hochgelber Sphen-Krystall. Die Absonderungen dieses Gra-
nites sind zart mit lauchgrünem Talk überzogen.
 
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