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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0141

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[Ii

SIPHNO.

(Siphnos, altgr. Sifanto, Rai.)

-Diese Insel war im Alterthum besonders durch ihre Gold-
bergwerke berühmt, die einzigen in Hellas,*) die nicht nur
lohnend, sondern sogar sehr ergiebig waren. Von ihnen schreibt
Herodot L. 3. c. 57.

„Die Angelegenheiten der Siphnier blühten in dieser Zeit
„und von den Inselbewohnern hatten sie den meisten Reich-
wimm, da nämlich auf ihrer Insel Gold- und Silberbergwerke
„waren, also dass von dem Zehnten der daselbst gewonnenen
„Schätze ein Schatz in Delphi niedergelegt ist, gleich gross
„mit dem reichsten, sie selbst aber vertheilten die in jedem
„Jahre gewonnenen Schätze unter sich."

Strabo erwähnt dieser Goldbergwerke gar nicht, sondern
führt bei dieser Insel nur das Sprüchwort an: 6 Eiyviog clotqü-
yulog. Lib. X. 484 fin.

Pausanias giebt folgende Nachricht von dem Untergange
dieser Bergwerke X. 11. 2.

„Im heiligen Bezirk des Apollon-Tempels zu Delphi wurde
„auch ein Schatzhaus von den Siphniern erbaut aus folgender
„Ursache. Die Insel der Siphnier hatte Goldbergwerke, und
„der Gott befahl ihnen, den Zehnten des Ertrages nach Del-

*) Denn die Insel Thasos, auf welcher auch ein reger Bergbau auf
Gold getrieben wurde, gehört nicht mehr zu dem griechischen Archipel,
sondern zu Makedonien.
 
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