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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 2): Mit 5 lithographirten Tafeln und einer illuminirten, geognostisch-bergmännischen Karte des Königreiches Griechenland — Leipzig, 1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.9174#0255

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ANDRO.

237

Geht man in der Richtung der Streichlingslinie der auf
dem obern Abhang zu Tage ausstehenden Klüfte südlich herab,
durchschreitet die enge Wasserriese und besteigt das hier
aufsteigende Glimmerschiefergebirg, so findet man auch dort
am untern Abhänge viele Stücke Glaskopf, jedoch unbedeu-
tender wie die früher erwähnten, es liegen ferner sehr man-
ganhaitige Eisensteine und Schwarzbraunstein herum. Man
kommt etwas aufwärts an einen bis fast an den Tag ausge-
hauenen und deshalb niedergebrochenen Gang, er besteht aus
dichtem Brauneisenstein, der sehr manganhaltig ist, und vie-
lem zersetzten Spatheisenstein, auf den Klüften zeigt sich ein
Ueberzug von schaumigem Wad (Braunsteinschaum), der Gang
ist 1 bis f Lr. mächtig, streicht h. 11,4 und fällt 65° in
Ost, er correspondirt mit jenen Klüften, welche, wie gesagt,
h. 10,4 streichen und 70° in Ost fallen, und über das Thal
fortstreichen. Dieser Gang ist in seinem südlichen Fortstrei-
chen weiter oberhalb mit Glimmerschiefer, und nördlich nach
der nahen Wasserriese zu mit Erde und Geröll bedeckt, so
dass, wäre er von hier aus mit einem Stölln angefahren wor-
den, was ich nicht glaube, das Stollenmundloch nicht mehr
zu sehen ist. Westlich zur Seite von diesem Gange stehen
mehrere stark manganhaltige Felsstücke zu Tage, welche hin
und wieder in Höhlungen etwas Glaskopf enthalten.

Ein Weg von diesen Eisensteingängen kann etwa 10 Mi-
nuten weit am Gehänge, obgleich etwas schwierig hergestellt
werden, dann kommt er aber an die sich breiter öffnende
Wasserriese und ist hier leicht eben fort bis an die offne
Rhede zu führen, an der wir zuerst gelandet waren. Diese
ist von dem Porto Gawrio durch einen niedern Bergrücken,
der sich westlich vorstreckt und den Hafen von einer Seite
bildet, getrennt.

Ich stelle die Temperaturen der auf Andros gemessnen
Quellen hier zusammen, wobei ich bemerke, dass ich gewöhn-
lich die in der Nähe des Serpentins hervorquellenden Wasser
wärmer fand, als die entfernteren und aus andern Gebirgsar-
ten kommenden.
 
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