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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1788-1794

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https://doi.org/10.11588/diglit.48270#0272

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Geiſtliche Dir Churfuͤrſt von Maynz iſt ſelhſt in Frankfurt geſveſen, und hat
Churfuͤrſten. die Gebaͤude beſehen, die zur Kaiſerkroͤnung beftimmt. ſind. Nach ſeiner
Zuruͤcktunft von Carlsruhẽ trafen am Ende des Monars May die Ehur⸗
fürſten von Coͤlln und von Trier auf dem Schleß Oberlahuftlin bey ibm
ein. Was die Urſache ihrer Zuſammenkunft geweſen, kann man eigentlich
nicht ſagen. Nach einem Geruͤcht, ſoll noch, ehe die Kaiſerwahl vor ſich
gebet, eine andere Berſanmlung des Ehurfuͤrſtl Collegi gehalten werden ,
nemlich ein ſogenannter Churfinſtentag. Dieſe Art von Reichscongreß wa⸗
ken vordem haͤuſig, haben aher, bey dem beſtaͤndigen Reichstaͤg zu Regens⸗
hurs/ aufgehoͤrt, und werden jetzt nur bey beſondern Veranlaſſungen, bey Ver⸗
änderungen , die die Reichsverfaſſung erfordert, gehalten. Uin dieſe zu
Stande zu bringen, bietet jetzo die Abfaſſung einer Kaiſerl. Wahlcapitu⸗
lation eine gute Gelegenheit dar.
Pfaltbayern. In Bahern werden gute Anſtalten und Einrichtungen immer haͤufiger.
Die Vermehrung und Verbeſſrung des Militairs verdient als eine Haͤuͤpt⸗
reform, deren bemaliger Mangel viele andere Maͤngel hervorbrachte, an—
geſeben gu werden. Zur Verbeſſerung des Erziebungsweſens, iſt ein Stu⸗
diendirector, der geheime Secretair Babo, angeſetzt / zur oͤffentlichen Si⸗
cherheit der Vorſchlag zu einer Brandaſſecnranz gethan, und das oͤffent⸗
liche Betteln abgeſchaft worden. Eben daſelbſt iſt eine ruͤhmliche Verord⸗

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der Oberlandesregierung zu Muͤnchen iſt unterm zten Maͤrz folgende Notis _
ſication erlaffen: ,, Da es gleichſam zur Gewohnheit geworden , Aemter
durch Heyrathen fuͤr Toͤchter, oder ſonſtige weibliche Anverwandte nachzu⸗
fuchen, — — ſo wird hiemit bekannt gemacht, daß auf dergleichen Ge⸗
ſuch niemals mebr gnaͤdigſte Ruͤckſicht genommen, ſondern ein ſolches Be⸗

gehren ſogleich ein fuͤr allemal abgewieſen werden wird.“
Sachſen. Im Mongt Februar wurden in Sachſen ernſthafte Kriegsruͤſtungen
gemacht. Jede Compagnie der Armee wurde mit ıs Mann vermehrt, es
wurden ſchon Stuͤckknechte und Stuͤckpferde angeſchaft, und alles war ver⸗
anſtaltet, daß die Zruppen den rten May marſchfertig ſeyn ſollten. So gewiß
es iſt / daß der Cburfuͤrſt die Erhaltung des Friedens wuͤnſcht, und bey einem
bu beſorgenden Kriegsausbruche, die Neutralitaͤt zu beobachten, da der
Fuͤrſtenbund mir dem beſorgenden Kriege nichts zu thun hat: ſo ſchwer ſcheint

es feyn, bey der Lage der Laͤnder, auſſer aller Theilnebmung zu bleihen.
Brandenburg Von den Preußiſchen Geſchichten merken wir folgende Merkwoͤrdigkei⸗
ten an: Seit einiger Zeit vermutbete man einen Bruch mir Oeſterreich.
So viel man aus oͤffentlichen Nachrichten weiß / ſo ſollen folgende
obge⸗



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