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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1788-1794

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https://doi.org/10.11588/diglit.48270#1040

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tungen beharrte, als die Pforte auf der Berweigerung derſelben, ſo daß
man das Ende dieſer Differenzen noch nicht abſehen konnce. Ulgeachtet
diefer Unentſchiedenheit wurden beide Ambaſſaden beendige,. Der Tuͤrkiſche
Ambaſſadeur zu Petersburg batte am zo. Januar ſeine Abſchieds / Audienz
bey der Kaiſerin, und 28: 6y den Grafen ven Bedsborobto, und war
bexeit in den naͤchſtfolgenden Tagen die RMefidenz zu verlaſſen. Ebenfalls
geigse der Rußiſche Geſandte dem Divan an, daß er im Monat Februar
ſeine Ruͤckreiſe antreten werbe. So blieben alſo die Sachen unentfchieden,
und es mar ſogar zu befuͤrchten, daß ſtatt der Beſtaͤtiguͤng des Friedens
ein neuet Krſeg moͤchte bewuͤrkt werden.

Dieſe wichtigen und mannichfachen Staats⸗Verbandlungen, und
kriegeriſchen Zuruͤſtungen hielten aber den alles umfaſſenden Geiſt der unſtech⸗
lichen Kaiſerin nicht ab fuͤr die Vermehrung des buͤrgerlichen Wohlſtandes
ihrer neuen Unterthanen durch Eeleichterung des Handels derſelben zu ſor⸗
ben. Zu dieſem Endzweck ſollte an den Polniſchen Grenzen in der Ge⸗
gend von Mitau ein neuer Canal gegreben, und durch Zufammenleitung
mehrerer Fluͤſſe ſchiffbar gemache werden, damit die Poiniſchen Productẽ
kuͤnftig grade nach Riga zu Waſſer gebracht werden toͤnnen, ohne das Peeu⸗


In Schweden wurde eine gefaͤhrliche Verſchwoͤrung gegen das Leben des
Herzogs Regenten entdeckt. In einem Schreiben aus Stockholm wird die
Sache alſo erzaͤhle! / Einige Ehr und Herrſchſuͤchtige waren es, welche
wider die Abſichten des Regenten das Mißtrauen der Nation zu erregen
ſuchten. Die Niedertraͤchtigſten Geruͤchte wurden zu ſolchem Ende durch


daruͤber oͤffentlich beklagen; aber die Nation, ihren uralten Charakter be⸗
hauptend, wollte ſich nicht zum Werkzeuge einiger ſchlechtdenkenden brau⸗
chen laſſen, ſo ſehr Man auch mit Fleiß Auflaͤufe zu veranſtalten ſuchte.


daß die gante Sache in ihrer wahren Geſtalt fuͤr die Geſchichte ein ewiges
Geheimniß bleiben ſollte. Frey vom Verdachte glaubte man alsdann die
wirkliche Thronbeſteigung des jungen Koͤnigs bewirken zu koͤnnen, demſelben


Neiche an Aemter, Wuͤrden/ und glaͤnzenden Ehrenheichen gleich kam, der
das Glück hatte, der innigſte Freund des verewißten Guſtavs * zu
ſeyn.





























 
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