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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1788-1794

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https://doi.org/10.11588/diglit.48270#1102

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Gemeine wurden gefanzen, und 2 Fabnen/ 6 Kanonen, 5 Pulverwagen
orbeutet. Sie flohen bis unter die Kaͤnonen von Landayu.. OM

LE An demſelbigen Zage, am 28 May, ruͤckte ein Theil der Kaiſerlichen

R Truppen / unter dem General Hotze, wieder uͤber Speier vor, und draͤng

—4 über Heiliaſtein und Schweckenheim bis Lingenfeld und Weſtheim gegen

4 Germersheim heran, wo ſich die Franzoſen ſiart verſchanzt hatten. Das

4 Vauptquartier der Kaiſerlichen kam nach Schifferfladr , und alle rucwärıs:

E ‚ ſtehende Truppen zegen zu fernern Unternepmungen heran.

11 Nicht lange hernach zu Ende Junit ruͤckten die Franzoſen in drey ſtar⸗

u 2 ken Haupteolonnen, davon jede wenigſtens 12000 Mann und einige 30

B : Kanonen ſtark geweſen, auf die ganze Chaine von Homburg bis zum Rheſn/

4 mir Inbegriff des K. Kı Corps, an. Sie dirigirten ihren Haupeyngriff auf

das Corps des Generalmajor von Ruͤchel bey Martinshoͤbe von Zweibrücken:

ber/ dann auf den dem Generahieutenant ven Ceurbiere untergebenen wich⸗

111 Agen Poſten von Trippſtadt von Pirmaſens her, und auf des Corps des

4 Erbprinzen von Hobenlohe Durchl. im Gebirge und dem Cenero wo ſie zu

glelcher Zeit den Kaiſerl. rechten Fluͤgel angriffen, und die Verbindung der

keiden Corys zu trennen ſuchten. Alle dieſe Hauptangriffe geſchahen auf ver⸗

ſchiedenen Puncten, und wurden überall, je nach der mehreren oder mins

dern Hartnaͤckigkeit des Feindes, gluͤcklich zuruͤckgeſchlagen. Das Gefecht

Vuerte beinahe 2 ganzer Tage, und war insbeſonders fuͤr den Poſten von:

Trixpſtade aͤuſſerſt fatigant „ weil der Feind binter einen groſſen

Deftles die Vortbeile eines dicken Gehoͤlzes benutzte, und den Preußen:

durch ſeine Tirailleurs vielen Abbruch char, ohne daß fie ibn wegen des diffi⸗

eilen Terrains in der Front angreifen konnten, welches derſelbe ſeinerſeits

auch ſeht weißlich zu vermeiden ſchien, well er da gewiß unausbleiblich fets

nen Untergang gefunden haben wuͤrde. Der Generallteutenant von Kleiſt

machte eine ſebr geſchickte Bewegung in die rechte Flanke des Feindes, indem

er durch das rte Bataillon ſeines Regiments, das vom Feinde befetzte Dorf

Helterberg mit gefaͤlltem Bajonett emportirte, und 2 Kanonen nebſt 3 Mu⸗

nitionswagen eroberte. Dies brachte den Felnd augenblicklich aum Weichen⸗

welches bald dergeſtalt in eine algemeine Flucht audartete, deß er voͤn allen:

44 ' ſeinen Angriffen augenblicklich abließ , und in einem fort bis Pirmaſens und

M uͤker die Etbach ſo ſchnell surück gieng/ daß ſogar die Huſaren von Sbhrnz wele

H. che der Generallieutenant von Coutbiere ibm auf dem Fuſſe nachſchickte,

* und ſie ihn in vollem Trabe verfolgen ließ, nicht einmal mebr die Artiergars

41 de erreichen konnten. Der feindliche Verluſt an Todten und Bleßirten,

mas ſich uͤber 800 Mann belauffen/ und uͤber 300 ſind in Gefangenſchoft





gera⸗


 
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