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Die Gartenkunst — 4.1902

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Trip, Julius: Konkurrenzentwurf für den Bebauungsplan der südwestlichen Hälfte der Gemarkung Linden bei Hannover (1. Preis)
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Frahm, G.: Nochmals Tilie alba spectabilis und Tilia euchlora
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https://doi.org/10.11588/diglit.22266#0060

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IV, 3 DTK GARTENKUNST 51

Gestaltung des Kirchplatzes und durch ab-
schliefsende Anordnung der Pösseanlagen im
äufsersten Norden.

Innensqua res.

Gerade von dorn Gedanken ausgehend, dafs
hier der minderbemittelte Teil der Bevölkerung
sein Unterkommen finde, bin ich der Ansicht, dafs
in geeigneter Weise für Erholung in schöner
landschaftlich gestalteter Umgebung gesorgt wer-
den müsse. Ich habe daher, angeregt durch
die letzte, vom ästhetischen wie praktischen
Standpunkte gleich schätzenswerte Veröffent-
lichung Camillo Sittes: „(.'her Grofsstadtgrün",
versucht, seine Anregungen für die Anordnung
von Innensquares in erweiterter Form an dieser
Stelle in die Praxis zu übertragen. Ich denke
mir eine solche Anlage folgendermafsen:

„Der von privater Bebauung auszuschliefsende
Innenraum des Baublockes ist ringsum von
Häusern umgeben, welche kleine Wohnungen
enthalten. Nur an der nördlichen Schmalseite
nach den Pösseanlagen zu öffnet sich die Häuser-
front, während an den Längsseiten schmale
Durchgänge verbleiben. Die Höfe der Häuser sind
ringsum durch eine starke Deckpflanzung den
Blicken entzogen; nur wo die Grenzen zweier
Grundstücke zusammenstofsen, ist ein für beide
gemeinsamer schmaler Durchgang zum Innen-
raum ausgespart.

Die ganze Fläche wird in einfacher Weise
zum schattenspendenden Garten ausgebildet, und
es wird in ausgiebigster Weise für kleine Sitz-
plätze Sorge getragen, während ein grofser Spiel-
platz von 90 m Länge und 80 m Breite Gelegenheit zu wir in allen Punkten über die genannten Bäume ganz einer
Gesellschaftsspielen bietet. Eine Meierei mit Milch- und Meinung waren.

Kaffeeausschank, ein Volksbrausebad und lange gedeckte Es ist in letzter Zeit viel Reklame für Til. euchlora

Hallen zur Benutzung bei Regenwetter sehliefsen sich ihm gemacht worden und mag letztere ja auch allerlei gute
an. während an dominierender Stelle die Volksschule mit Eigenschaften besitzen, die hervorragendste ist wohl diese:
Turnhalle und an geschützter Stelle, rings von Pflanzungen Für den Baumzüchter hat dieselbe sich als eine sehr an-
umgeben, die Kinderbewahranstalt sowie ein Schulgarten genehme Pflanze erwiesen. Jeder Baum wächst ohne
Platz finden." (Siehe Abbild. Seite 53.) Mühe und Binderei tadellos gerade, auch die Vermehrung

Wir können in unseren Industriestädten der Arbeiter- ist eine leichte und sichere, zudem geht alle fertige und
bevölkerung keine Ein-und Zweifamilienhäuser mit eigenen halbfertige Ware glatt ab; mehr kann man doch füglicher-
Gärten verschaffen, wohl aber können wir ohne uner- weise nicht verlangen.

schwingliche Kosten auf diese Weise im Sinne einer ziel- Dafs Til. euchlora hier aber von allem Ungeziefer

bewufsten Arbeiterfürsorge wirken. sehr bevorzugt wird, ist auch eine feststehende Thatsache.

Haupen, Blattwespen etc. fressen von allen Lindensorten
immer diese zuerst kahl.

Grosse Bäume von T. euchlora sind ja ziemlich selten.
Gehölze, ihre Verwendung und Pflege. 11111 ein 1 rteu darüber fällen zu können. An der Elb-
chaussee bei Hamburg stehen jedoch einige; diese haben

Nochmals Tilia alba spectabilis und Tilia euchlora. trotz bril,*nten B'ns 11,1,1 besten Standorts eine halsliche

n, , „ , sparrige Krone und sehr kleines Laub, so dafs dieselben
Von Q. Frahm, üaumschulenbesitzer in Kimshorn (Holstein). r , ...

' ' von parvifolia kaum zu unterscheiden sind.

Als mir der Aufsatz von Freund Olbrich in No. 2 d. In dieser Beziehung ist Tilia alba spectabilis der

Zeitschr. zu Gesichte kam, waren die nachfolgenden Zeilen euchlora, weit überlegen; das Blatt der ersteren ist dreimal

schon geschrieben, und freute es mich daher doppelt, dafs so grofs, auch dunkelgrün und lederartig, wird von der
 
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