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Die Gartenkunst — 4.1902

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Heinricy, B.: Die besten Herbstblüher unter den Gehölzen
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Ferber, M. E.: Strassen- und Wegebau, [3]
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Meyer, F. W.: Ein praktischer Verpflanzwagen für große Bäume
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https://doi.org/10.11588/diglit.22266#0171

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IV, 9 DIE GARTENKUNST 166

Herbst ausdehnen, es dürfte jedoch zu weit führen, auch
diese noch besonders aufzuführen.

An weiteren Schlingpflanzen sind noch zu empfehlen:

Tecoma radicans. Wurzelnde Jasmintrompete.
Prächtiger Kletterstrauch, der eine Länge bis zu 10 m er-
ereicht. Blüten lang, röhrig, orangerot mit karminrotem
Saum, erscheinen in Doldentrauben im Juli bis September.
Muts an wanne Wände mit möglichst südlicher Lage ge-
pflanzt werden.

Lonicera americana. Amerikanisches Gaisblatt.
Beliebter sehr dankbar von Juni bis in den Herbst hinein
blühende!' Schlingstrauch mit gelbliehweifsen. aufsen roten,
wohlriechenden Blumen.

Lonicera fuchsioides. Mit herrlichen leuchtend
roten Blüten, die bis in den Herbst hinein erscheinen.

Bei übersichtlicher Zusammenstellung unserer Herbst-
flora mufs übrigens auch mancher ihren Flor bis zum
Beginn der Winterfröste erstreckenden Rosen gedacht
werden. Vor allem sind es die Abarten der Thea, Thea
hybrida, Xoisette- und Monatsrosen, welche im Herbst eine
reichliche und langandauernde Blüte entfalten und, zu
Gruppen von Hochstämmen und Sträuchern gepflanzt, ei in'
reizende Bereicherung der Herbstflora gewähren.

So zeigt die rastlos schaffende Natur auch in der an
Gehölzblüten armen Herbstzeit noch mannigfache Formen,
die unser Auge erfreuen. Vielleicht dürften deshalb diese
Ausführungen dem Landschaftsgärtner und Gartenbesitzer
bei Auswahl spätblühender Ziergehölze ein kleiner Ratgeber
sein, um den Anlagen für die ganze Vegetationsperiode
Blütenschmuck zu verleihen.

Gartentechnik.

Strassen- und Wegebau.

Von M. E Ferber Hamburg.

(Fortsetzung von S. 133.)

I ins wirksamste Schutzmittel für Böschungen gewähren
Pflasterdecken aus Bruchsteinen oder hart gebrannten
Ziegeln, Die Fugen sollen nicht über 2—2,l2 cm grofs
sein und werden mit guter Erde ausgefüllt, um das An-
wachsen von Gras zu befördern, oder mit Moos ausgestopft.
Der Fufs der Pflasterdecke ist durch gröfsere, tief ein-
greifende Steinstücke besonders zu schützen.

Um Dammrutschungen zu vermeiden, ist vor allein
auf Abfangung und Ableitung des Wassers zu achten.
Durch Anbringung von Terrassen auf ansteigendem Unter-
grund, welche vor der Herstellung der Kämme in den
festen Boden eingearbeitet werden, so dafs die Damm-
schüttung auf treppenförmig ansteigenden Streifen ruht,
erhält der Damm einen bedeutenden Halt. Diese Stufen
müssen im Querschnitt wo möglich 3 m breit und 0,60
bis 1 m hoch, mit geringem Gefalle, 1:50 bis 1:25, zur
Abführung des Wassers angelegt werden.

Ein weiteres Mittel, um Böschungen, welche zum
Kutschen neigen, zu halten, sind Flechtwerke. Pfähle aus
ungeschältem Rundholz von Erlen oder Weiden, 0.50 bis

2,00 m lang, werden bis zu l/3 ihrer Länge reihenweise,
senkrecht zur Böschung eingeschlagen und mit frischem
Reisig, dessen starkes Ende in den Boden gesteckt wird,
uniflochten. Entweder wendet man die sogenannten
Kreuzflechtwerke an, Quadrate von 1—3 — 5 m Seitenlänge
oder man stellt in diesen Abständen parallele, wagerechte
Stränge her, die man durch senkrechte Querstränge in
Zwischenräumen verbindet, sogenannte Parallelflechtwerke.
An den Knotenpunkten des Kreuzflechtwerkes läuft das
Wasser leicht zusammen und richtet Schaden an, beim
Parallelflechtwerk sammelt sich hinter dem Flechtwerk-
strang ein Teil des Wassers, erweicht den Boden und
kann Rutschungen veranlassen. Um ein allmähliches Ab-
fliefsen des Wassers zu ermöglichen, empfiehlt es sich,
die parallelen Zwischenstränge sanft abfallend anzulegen.
Die Felder zwischen den Flechtzäunen werden mit Erde
ausgefüllt, angesäet, mit Käsen belegt oder mit Weiden-
stecklingen reihenweise besteckt.

Der Oberbau der Strafsen und Wege richtet sich
nach den Zwecken, welchen diese dienen sollen und nach
dem zur Verfügung stehenden Material. Fufsgänger be-
anspruchen einen ebnen, festen Boden. Reitpferde einen
festen, sandigen Untergrund, in dem die Hute nicht ein-
sinken, die Zugtiere einen möglichst ebenen, auf dem die
Räder wenig Reibung hervorbringen, aber so rauh, dafs
die Hufe Widerstand finden.

Zur Aufnahme des Befestigungsmaterials wird der so
genannte Koffer oder Krdkasten hergestellt, der vor Auf-
bringung des Materials sauber zu planieren und zu ent-
wässern bezw. auszutrocknen ist. Zerstörungen der Sohle
durch Fuhrwerk oder dergl. sind vor Legung der Stein-
bahn jederzeit wieder herzustellen. Die Befestigung be-
steht aus der Unterbettung und dem Oberbau. Die Unter-
bettung hat den Zweck, möglichst gegen Frost zu schützen,
weshalb ein durchlässiges Material zu wählen ist. Je nach
Art des Oberbaues nimmt man zur Unterbettung:

1. Sand oder Kies (Köl ner von Nufsgröfse, üoer'welchen
eine feinere Lage zur Abgleichung anzubringen ist),

2. Steinschlag.

3. Packlager,

4. Beton (nur für Pflasterbahnen, die hier nicht in
Betracht kommen).

Besitzt die Unterbettung nicht, von selbst genügende
Festigkeit, so mufs dieselbe gestampft oder gewalzt werden,
nötigenfalls unter Anwendung von Wasser. Je undurch-
lässiger der Untergrund ist, um so stärker mufs die Unter-
bettung sein. Der Unterbau wird nach dem Querprofil
der Strafsenoberfläche, in der Mitte stärker als an den
Seiten, oder horizontal hergestellt. (Schlüte folgt.)

Rin praktischer Verpnanzwageu für große Bäume.

Von F. W. Meyer,

Landschaftsgärtner der Finna Ii. Veitch & Sun, Exeter (Engl.).

(Hierzu 2 Abbildungen.)
her hier abgebildete Verpflanzwagen wurde nach fran-
zösischen Zeichnungen von einem hier in der Nähe wohnen-
den Stellmacher gebaut und gehört dem Herrn P. Singer,
 
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