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Das neue Gebäude der Landesversicherungsanstalt Sachsen-Anhalt in Merseburg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10023#0235
INNEN-DEKORATION
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ARCHIT. ALFRED KOCH-TROTHA. MITARBEITER ARCH. OSKAR KOCH GEFALLEN AM 17.8.1914. »BLICK IN DEN GROSSEN SITZUNGSSAAL«
DAS NEUE GEBÄUDE DER LANDESVERSICHERUNGSANSTALT SACHSEN-ANHALT
IN MERSEBURG
An der Bahnstrecke Halle-Merseburg, kurz vor dem stein sind Schöpfungen von Paul Juckoff in Merseburg
IX Bahnhofe Merseburg, erhebt sich, die Rückseite der und Ernst Freese in Berlin. Die Putzflächen zwischen den
Bahn zukehrend, das neue Dienstgebäude der Landes- Pfeilern sind stumpf indigoblau gestrichen und gelbbraun
Versicherungsanstalt mit dem gesondert stehenden Ge- abgesetzt. Diese Tönung kehrt auch in der Teilung der
bäude für die Aufbewahrung der Quittungskarten. Im Decke wieder. Die Rosette der Decke ist in Muschel-
Äußeren kennzeichnet es sich durch einfache strenge kalk grob gestampft und nachgearbeitet.
Formen als öffentliches Gebäude. Jeder unnütze Auf- Die 11,5 auf 19 m große, im Scheitel 9 m hohe
wand ist vermieden, nur der Mittelbau an der Straße Haupttreppenhalle ist gleichzeitig Vorhalle zum großen
»An der weißen Mauer« hat seiner Bedeutung nach eine Sitzungssaal. Die Wände des letzteren sind bis zum
starke Betonung erhalten. Dort befindet sich der Haupt- Deckenauflagergesims mit einem matt graubraun gebeizten
eingang mit Haupttreppenhalle und der große Sitzungs- Paneel aus italienischem Nußbaumholz verkleidet, die
saal. Auf einem drei Meter hohen Unterbau mit vorge- Felderflächen mit grüngemustertem, in der Grundfarbe
lagerter großer Rampe und Freitreppe erheben sich in grauem Stoff bespannt. Die Möbel sind aus Eichenholz
mächtiger Wirkung die zwölf Meter hohen jonischen gefertigt und haben die Farbe des Paneels.
Säulen aus dem schönen Dorlaer Muschelkalk. Das Werk ist das Ergebnis eines öffentlichen Wett-
Von den hier abgebildeten Räumen sei die folgende bewerbs, aus dem der Erbauer, Architekt Alfred Koch-
kurze Beschreibung gegeben: Die Gliederung der Wände Trotha, ehemaliger Meisterschüler und Mitarbeiter des
des Haupteingangsraumes geschah durch Pfeilerstellung. leider früh verstorbenen Otto Rieth-Berlin und späterer
Wie hier, so ist die senkrechte Wandteilung auch in den Assistent Hugo Hartungs an der Dresdner Technischen
andern Räumen, sowie im Äußeren der ganzen Anlage Hochschule, als Sieger hervorging. Als Mitarbeiter an
bewußt durchgeführt. Die Wandpfeiler des Hauptein- den Entwurfsarbeiten zum großen Sitzungssaal hat der
gangsraumes sind aus graugrünem Mainsandstein her- am 17. August 1914 in Ostpreußen gefallene Bruder des
gestellt. Die beiden Reliefs von Alt-Warthauer Sand- Erbauers, Architekt Oskar Koch hervorragenden Anteil.
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ARCHIT. ALFRED KOCH-TROTHA. MITARBEITER ARCH. OSKAR KOCH GEFALLEN AM 17.8.1914. »BLICK IN DEN GROSSEN SITZUNGSSAAL«
DAS NEUE GEBÄUDE DER LANDESVERSICHERUNGSANSTALT SACHSEN-ANHALT
IN MERSEBURG
An der Bahnstrecke Halle-Merseburg, kurz vor dem stein sind Schöpfungen von Paul Juckoff in Merseburg
IX Bahnhofe Merseburg, erhebt sich, die Rückseite der und Ernst Freese in Berlin. Die Putzflächen zwischen den
Bahn zukehrend, das neue Dienstgebäude der Landes- Pfeilern sind stumpf indigoblau gestrichen und gelbbraun
Versicherungsanstalt mit dem gesondert stehenden Ge- abgesetzt. Diese Tönung kehrt auch in der Teilung der
bäude für die Aufbewahrung der Quittungskarten. Im Decke wieder. Die Rosette der Decke ist in Muschel-
Äußeren kennzeichnet es sich durch einfache strenge kalk grob gestampft und nachgearbeitet.
Formen als öffentliches Gebäude. Jeder unnütze Auf- Die 11,5 auf 19 m große, im Scheitel 9 m hohe
wand ist vermieden, nur der Mittelbau an der Straße Haupttreppenhalle ist gleichzeitig Vorhalle zum großen
»An der weißen Mauer« hat seiner Bedeutung nach eine Sitzungssaal. Die Wände des letzteren sind bis zum
starke Betonung erhalten. Dort befindet sich der Haupt- Deckenauflagergesims mit einem matt graubraun gebeizten
eingang mit Haupttreppenhalle und der große Sitzungs- Paneel aus italienischem Nußbaumholz verkleidet, die
saal. Auf einem drei Meter hohen Unterbau mit vorge- Felderflächen mit grüngemustertem, in der Grundfarbe
lagerter großer Rampe und Freitreppe erheben sich in grauem Stoff bespannt. Die Möbel sind aus Eichenholz
mächtiger Wirkung die zwölf Meter hohen jonischen gefertigt und haben die Farbe des Paneels.
Säulen aus dem schönen Dorlaer Muschelkalk. Das Werk ist das Ergebnis eines öffentlichen Wett-
Von den hier abgebildeten Räumen sei die folgende bewerbs, aus dem der Erbauer, Architekt Alfred Koch-
kurze Beschreibung gegeben: Die Gliederung der Wände Trotha, ehemaliger Meisterschüler und Mitarbeiter des
des Haupteingangsraumes geschah durch Pfeilerstellung. leider früh verstorbenen Otto Rieth-Berlin und späterer
Wie hier, so ist die senkrechte Wandteilung auch in den Assistent Hugo Hartungs an der Dresdner Technischen
andern Räumen, sowie im Äußeren der ganzen Anlage Hochschule, als Sieger hervorging. Als Mitarbeiter an
bewußt durchgeführt. Die Wandpfeiler des Hauptein- den Entwurfsarbeiten zum großen Sitzungssaal hat der
gangsraumes sind aus graugrünem Mainsandstein her- am 17. August 1914 in Ostpreußen gefallene Bruder des
gestellt. Die beiden Reliefs von Alt-Warthauer Sand- Erbauers, Architekt Oskar Koch hervorragenden Anteil.