Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0122
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Pütz, Friedrich: Neues Handwerk: Anmerkungen zu den Arbeiten der "Heimgestalter"
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INNEN-DEKO RATION
werks« unter Beweis stellen, wozu uns die einhei-
mischen Hölzer durchaus genügen. Wir wollen nicht
auf die Vorteile des Sperrholzes, aber auch nicht auf
bewährte alte Schreinerkünste verzichten.
Unter solchen Gesichtspunkten mag man die hier
gezeigte, von den »Heimgestaltern« herrührende Ein-
richtung eines Landhauses betrachten. Eine All-
tagsaufgabe ohne hochmütigen Anspruch.
In den Möbeln des Herren- und des Speisezimmers
(Abb. S. 104 und 105) ist eine kräftige, ländlich-ein-
fache Note angeschlagen, die selbstbewußt auf die
Vornehmtuerei einer Stadtwohnung verzichtet. Der
Geschirrschrank zeigt das alte Schrankbauprinzip von
massiven Stollen und Türen in Rahmen und Füllung.
Wohn- und Schlafzimmer (Abb.S. 106/07 und 109/10)
sind in Formgebung und Holzart freundlicher gehal-
ten. Alles erscheint selbstverständlich und »ohneWoh-
nungskunst«. Besonders ansprechend wirkt das Kin-
derzimmer (Abb. S. 108), weil es den richtigen Ton
trifft, ohne, wie oft in solchen Fällen, ins Kindische zu
verfallen. Ein Spiel- und Arbeitsraum für kleine Men-
schen und nicht für Puppen. Reizvoll ist der Spiel-
schrank, dessen Dekor nicht aufgemalt, sondern aus
der Holzfüllung ausgeschnitten und rot hinterlegt
wurde (Abb. S. 108 unten).
Alle Kulturblüte war Handwerksblüte. Pflegen wir
das eine, entsteht das andere, und dann vielleicht auch
einst - ein neuer Stil. Architekt Friedrich pütz-berlin
INNEN-DEKO RATION
werks« unter Beweis stellen, wozu uns die einhei-
mischen Hölzer durchaus genügen. Wir wollen nicht
auf die Vorteile des Sperrholzes, aber auch nicht auf
bewährte alte Schreinerkünste verzichten.
Unter solchen Gesichtspunkten mag man die hier
gezeigte, von den »Heimgestaltern« herrührende Ein-
richtung eines Landhauses betrachten. Eine All-
tagsaufgabe ohne hochmütigen Anspruch.
In den Möbeln des Herren- und des Speisezimmers
(Abb. S. 104 und 105) ist eine kräftige, ländlich-ein-
fache Note angeschlagen, die selbstbewußt auf die
Vornehmtuerei einer Stadtwohnung verzichtet. Der
Geschirrschrank zeigt das alte Schrankbauprinzip von
massiven Stollen und Türen in Rahmen und Füllung.
Wohn- und Schlafzimmer (Abb.S. 106/07 und 109/10)
sind in Formgebung und Holzart freundlicher gehal-
ten. Alles erscheint selbstverständlich und »ohneWoh-
nungskunst«. Besonders ansprechend wirkt das Kin-
derzimmer (Abb. S. 108), weil es den richtigen Ton
trifft, ohne, wie oft in solchen Fällen, ins Kindische zu
verfallen. Ein Spiel- und Arbeitsraum für kleine Men-
schen und nicht für Puppen. Reizvoll ist der Spiel-
schrank, dessen Dekor nicht aufgemalt, sondern aus
der Holzfüllung ausgeschnitten und rot hinterlegt
wurde (Abb. S. 108 unten).
Alle Kulturblüte war Handwerksblüte. Pflegen wir
das eine, entsteht das andere, und dann vielleicht auch
einst - ein neuer Stil. Architekt Friedrich pütz-berlin