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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 46.1935

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Kurhotel Oberschlema
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https://doi.org/10.11588/diglit.10947#0359

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DR.-1NG. HUGO KOCH-LE1PZ1G-NERCHAU

KURHOTEL OBERSCHLEMA »GARTENSEITE«

KURHOTEL OBERSCHLEMA

Die Entwicklung Oberschiemas, des stärksten Ra-
diumbades der Welt, steht in der Geschichte der
deutschen Bäder einzig da. 1924 zählte es 2073 Kur-
gäste, 1934 bereits 12 512, und die Zahl ist weiter im
stetigen Steigen begriffen. Es waren bisher lediglich
die guten Heilerfolge, die diesen Aufschwung brachten.
Baulich hatte man in den schweren Nachkriegsjahren
den gewaltig wachsenden Bedürfnissen nur unge-
nügend Rechnung tragen können. Erst nach der
Übernahme der Regierung durch Adolf Hitler gelang
es, die notwendigen großen Erweiterungsbauten
durchzuführen.

In einem hierzu ausgeschriebenen engeren Wettbe-
werb wurde der Entwurf von Baurat Dr.-Ing. Hugo
Koch, Leipzig-Nerchau, als bester anerkannt, und
dem auf diesem Gebiet bereits bewährten Architekten
wurden die weiteren Entwurfsarbeiten und die Ge-
samtleitung des Baues übertragen.

Die Aufgabe bot erhebliche Schwierigkeiten. Die
neuen Bauten mußten mit dem vorhandenen Kur-
und Badehaus in Verbindung gebracht werden. Das
für die Umbauten verfügbare Gelände war beschränkt

1935. XI. 1

und eine freie Entwicklung durch den Bahnkörper
und angrenzende Straßenzüge erschwert. Es gelang
dem Architekten, diese Schwierigkeiten zu überwin-
den und eine organische Verbindung mit dem Alt-
bau zu erreichen, die erst dann voll in Erscheinung
treten kann, wenn der letzte, noch geplante Bau-
abschnitt, die Verbindung des Altbaues mit dem
Kursaalflügel, durchgeführt sein wird.

Das vom Kurdirektor Dipl.-Ing. Wollmann groß-
zügig bearbeitete und vom Aufsichtsrat und seinem
Vorsitzenden, Kreisleiter Oberbürgermeister Pill-
mayer, weitblickend geförderte Bauprogramm er-
gab drei Bauabschnitte. Im Dezember 1933 wurde
mit dem Umbau des Altbaues begonnen und im
früheren Eingangsflügel ein großer Lesesaal ge-
schaffen (Abb. S. 354 oben). Die sich durch konstruk-
tive Forderungen ergebenden Stützen und Unterzüge
benutzte der Architekt zu einer interessanten Raum-
gliederung und Deckengestaltung. Zu dem elfenbein-
farbenen Wand- und Deckenton stehen Kirschbaum-
möbel mit grünen Bezügen auf grauem Veloursbelag.
Große, fast bis zum Boden reichende Fenster mit
 
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