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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 14.1900

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Abney, William de Wiveleslie: Einfluss der Dicke der Schicht auf das Bild und auf die Empfindlichkeit der Platte
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https://doi.org/10.11588/diglit.37611#0318

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Einfluss der Dicke der Schicht auf das Bild u. s. w.

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sagt, dass eine gewisse Menge photographischen Lichtes durch
eine Schicht hindurchgeht.
Es liegt in dem Wunsche von Jedermann, über Platten
zu verfügen, welche einen guten Ueberzug von lichtempfind-
licher Emulsion besitzen; immerhin jedoch bin ich durchaus
nicht ganz sicher, ob der Grund, aus dem dieser Wunsch
entspringt, allgemein gehörig gewürdigt wird. Ich habe mich
bemüht, die Kenntniss dieser Verhältnisse durch Versuche,
die ich in den letzten Monaten angestellt habe, zu erweitern.
Die erzielten Resultate sind noch nicht abgeschlossen, doch
lassen sie schon die Wahrheit muthmaassen und werden es
den Amateuren begreiflich machen, dass neben der blossen
photographischen Arbeit, die sie zumeist betreiben, doch auch
systematische Versuche von Nutzen sein können.
Wenn man eine sehr dicke Schicht von Bromsilbergelatine
in gleichmässig dünne Horizontalschnitte, etwa ein halbes
Dutzend, zerlegen und dann untersuchen könnte, was einträte,
wenn ein, zwei, drei u. s. w. dieser dünnen Schnitte entfernt
würden, so würde man in der Lage sein, genau festzustellen,
worin die Vorzüge der Benutzung einer dicken Schicht be-
ruhen. Leider ist dieser Versuchsw^eg dadurch verschlossen, dass
es physikalisch unmöglich ist, eine Schicht dieser Art genügend
gleichmässig in dünne Schnitte zu zerlegen. Wenn man jedoch
gleichmässig überzogene Films (photographische Häute) be-
kommen kann und sie auf einander legt, so kann man
durch jede beliebige Anzahl derselben hindurch die Exposition
vornehmen, und wenn sie auch nicht in der Lage zu einander,
wie sie exponirt wurden, entwickelt werden können, so kann
man sie doch gleichzeitig während des gleichen Zeitraumes
in derselben Schale entwickeln. Nach dem Entwickeln und
Fixiren lassen sich die Dichtigkeiten jeder einzelnen Film an
entsprechenden Punkten bestimmen, so dass man eine Art An-
schauung davon gewinnt, wie sich die Sache gestalten würde,
wenn man theoretisch vollkommene Films zur Verfügung hätte.
Es liegt vielleicht nichts Neues darin, dass ich zu diesen
Versuchen Kodakfilms benutzt habe, jedoch möchte ich dies
nicht unerwähnt lassen, da diese auf maschinellem Wege sehr
gleichmässig überzogen sind und man bei ihnen, wenigstens
auf jeden beliebigen kleinen Theil hin, dieselbe Dicke voraus-
setzen kann. Das benutzte Celluloid ist nahezu völlig trans-
parent; etw’aige Transparenzmängel lassen sich als für prak-
tische Zwecke nicht in Betracht kommend ansehen, und das
Licht, welches durch die kleinen Lichtverluste beim Durch-
gang durch dasselbe abhanden kommt, kann man beim Ver-
gleich der Resultate in Abzug bringen.
 
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