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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Liesegang, Franz Paul: Wer zählt die Namen?: Auch ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Kinematographen
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Homolka, Benno: Untersuchungen über die Natur des latenten und des negativen photographischen Bildes
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0034

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Die Natur des latenten und des negativen photogr. Bildes.

Kinematograph nannte, als Zeitschriften und Theater dieses
Wort auf ihrem Schild führten. Anfangs entschied das
Gericht bis hinauf zum Reichsgericht zugunsten der Klägerin;
das Patentamt lehnte einen Antrag auf Löschung des Zeichens
ab. Aber der unausgesetzt weiter geführte Kampf brachte
doch schließlich die Entscheidung, daß das Wort Kinemato-
graph keine Herkunftsbezeichnung mehr bedeute, wie dies
vielleicht früher der Fall gewesen sei, sondern daß es im
Laufe der Zeit zu einer Gattungsbezeichnung, also zu einem
Freizeichen geworden sei, dessen Benutzung jedem erlaubt
wäre.
Den Namen Bioskop, welcher neben Kinematograph
herlief, finden wir erstmalig Anfang der 50er Jahre, als der
Pariser Optiker Duboscq für einen von ihm erfundenen
stereoskopischen Apparat zur Betrachtung von Bewegungs-
bildern diese Bezeichnung anwandte. Auch dieses Wort
wurde in Deutschland als Warenzeichen eingetragen, später
aber wieder gelöscht. Es ist Ende der 90er Jahre einmal
der Versuch einer Verdeutschung des Wortes Kinemato-
graph (als Schaustellung) gemacht worden, indem der Zweig-
verein Berlin-Charlottenburg des Allgemeinen deutschen
Sprachvereins ein Preisausschreiben erließ, worin sich u. a.'
diese Aufgabe fand. Der Preis fiel auf „Lebebilder“; doch
wurde die Einführung dieses Wortes nicht befürwortet.
Was man damals nicht fand, ist uns dann später, als das
Bedürfnis immer größer wurde, beschert worden: das klang-
volle und bezeichnende Wort „Lichtspiele“.

Untersuchungen über die natur
des latenten und des negativen photographischen Bildes.
Von Dr. B. Homolka in Frankfurt a. M.
1. Theoretischer Teil.
Unter dem gleichen Titel hat Verfasser dieser Zeilen
vor 7 Jahren (siehe dieses „Jahrbuch“ 1907, S. 55 u. 115) die
Resultate von Versuchen über das im Titel angedeutete
Thema mitgeteilt und gezeigt, daß sowohl das Indoxyl, als
auch das Thioinxyl befähigt sind, das latente Lichtbild zu
entwickeln, und daß die so erhaltenen sichtbaren Bilder nicht
einheitlicher Natur sind, sondern aus metallischem Silber
und aus Indigo bezw. Thioindigo bestehen. Betreffend die
aus diesen experimentellen Resultaten abgeleiteten theo-
retischen Folgerungen sei hier auf die Originalarbeit ver-
 
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