Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

DOI Artikel:
Martin, K.: Ueber die allmähliche Verfärbung der Kondensorlinsen im Projektionsapparat
DOI Artikel:
Zschokke, Walther: Goerz-Dagor für Photogrammetrie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0058

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
46

Goerz-Dagor für Photogrammetrie.

Wir haben nun im Laboratorium der Emil Busch-A.-G.
Versuche über das Entfärben durch Hitze gemacht, indem
wir eine Linse, die durch längeren Gebrauch gelblich ge-
worden war, zerschnitten und nur die eine Hälfte einer
kaum halbstündigen Erhitzung auf 450 Grad im elektrischen
Ofen ausgesetzt haben. Es zeigte sich, daß das Linsenstück
wieder rein weiß wurde, was besonders deutlich in die Er-
scheinung tritt, wenn man die beiden zusammengehörigen
Linsenstücke nebeneinander auf weißes Papier legt. Wir
haben das fragliche Versuchsobjekt der k. k. Graphischen
Lehr- und Versuchsanstalt in Wien überwiesen.
Wenn danach auch die Entfärbung im Gebrauch ge-
wesener Kondensorlinsen keine Schwierigkeiten macht, so
dürfte es sich doch kaum lohnen, diese etwa fabrikmäßig
zu betreiben, denn der durch die Verfärbung verursachte
Lichtverlust ist nicht allzu erheblich.
Im übrigen muß die der Lichtquelle am nächsten stehende
Beleuchtungslinse ohnehin von Zeit zu Zeit ersetzt werden,,
weil die von den Kohlen der Lampe abgeschleuderten
glühenden Partikel auf der Linse festschmelzen und diese
mit der Zeit unbrauchbar machen.

Goerz-Dagor für Photogrammetrie.
Von Walther Zschokke in Berlin-Friedenau.
Die symmetrischen Objektive geben streng genommen
nur dann ein korrekt gezeichnetes Bild, wenn sie für Ab-
bildung in natürlicher Größe verwendet werden; bei jedem
anderen Abbildungsmaßstab stellt sich eine Spur von Ver-
zeichnung ein. Diese Verzeichnung, die mit wachsendem
Reduktionsmaßstab zunimmt und im allgemeinen bei licht-
starken Objektiven größer ist als bei lichtschwachen, bleibt
aber doch so gering, daß sie bei den meisten Aufnahmen
gar nicht bemerkt wird; man hielt daher auch früher die
symmetrischen Objektive für verzeichnungsfrei.
Um von der Größe des Verzeichnungsfehlers, welcher
einem symmetrischen Objektiv, z. B. dem Goerz-Doppel-
anastigmat Dagor, anhaftet, eine Vorstellung zu bekommen,
denke man sich ein Quadrat, das sehr weit weg liegt und
von einem Dagor von 120 mm Brennweite gerade so groß
abgebildet wird, daß die Seitenlänge ebenfalls 120 mm
beträgt. Infolge der Verzeichnung würden aber die Seiten
des Quadrates nicht geradlinig, sondern nach der Mitte zu
 
Annotationen