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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Eder, Josef Maria: Ueber die Lichtempfindlichkeit reiner Quecksilberverbindungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0068

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Die Lichtempfindlichkeit reiner Quecksilberverbindungen.

Heber die Ciditempfindlichkeit reiner Quecksilberuerbindungen.
Von Josef Maria Eder in Wien1).
(Photochemisches Laboratorium.der k. k. Graphischen Lehr-
und Versuchsanstalt in Wien.)
Im Jahre 1879 habe ich eine photometrische Methode
zur Bestimmung der aktinischen Wirkung des ultravioletten
Lichtes mit Benutzung eines Gemisches von 2 Volumen einer
Lösung von 40 g Ammoniumoxalat in 1 Liter Wasser mit
1 Volumen einer Lösung von 50 g Quecksilberchlorid in
1 Liter Wasser angegeben. Das Gemisch zersetzt sich nach,
der Gleichung
2 Hg Cl2 + C2 (A7/4)2 == Hg^ Cl2 + 2 CO2 + 2 NH, CI.
Das ausgeschiedene Quecksilberchlorür wird gewogen..
Ich stellte hierbei fest, daß die Anfangswirkung des Lichtes
nicht sofort eintritt, weshalb man das Photometergemisch
bis zur beginnenden Trübung belichtet und es dann nach
dem Filtrieren verwendet. Damals ermittelte ich auch den
Temperaturkoeffizienten dieser Lichtreaktion, und es war
dies die erste derartige Bestimmung eines photochemischen
Temperaturkoeffizienten überhaupt2).
Dieses Photometergemisch wurde später vielfach ver-
wendet und weiter untersucht (Sebelien, Jodlbauer,.
Tappeiner, A. Kastle und Beatty3 4), sowie Chr..
Winther1) fanden, daß Zusatz von etwas Eisenchlorid die
Lichtreaktion auf die Quecksilberoxalatlösung enorm be-
schleunigt. Chr. Winther schätzte die Lichtempfindlich-
keit des Quecksilbersalzes bei Abwesenheit von Eisen so
gering ein, daß er annehmen zu können glaubte: „reine,
eisenfreie Quecksilberchloridoxalatlösung sei praktisch
unempfindlich gegen Lichtwirkung“.
Meine eigenen Erfahrungen über die Lichtempfindlichkeit
von Quecksilbersalzen, welche bei hohem Reinheitszustande
recht deutliche Lichtreaktionen aufwiesen, stimmten nicht
mit dieser Ansicht Winthe rs überein. Da aber die Frage,
ob die Lichtempfindlichkeit der Quecksilbersalze eine ur_

1) Aus den „Sitz.-Ber. d. kaiserl. Akad. d. Wiss.“ in Wien, März 1914.
2) Ebenda Bd. 80 (2), Oktober 1879.
3) Eder, „Handb. d. Phot.“ 1906, Bd. r, 2. Teil, 3. Aufl., S. 163 u. 164:,
„Ber. d. Deutsch. Chem. Ges.“ 1905, Bd. 38, S. 2602; „Zeitschr. f. phys. Chemie“
1907, Bd. 59, S. 513.
4) Winther, „Zeitschr. f. wiss. Phot.“ 1909, Bd. 7, S. 409; 1910, Bd. 8,.
S. 197, 237; 1911, Bd. 9, S. 205; 1912, Bd. 11, S. 60, 92; „Zeitschr. f. phys..
Chemie“ 1912, S. 138.
 
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