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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Wiedemann, Eilhard: Ueber die verschiedenen, bei der Mondfinsternis auftretenden Farben nach Bîrûnî
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Klughardt, August: Ueber die Widerstandsfähigkeit der Kondensorlinsen bei pötzlichem Temperaturwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0042

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30 Ueber die Widerstandsfähigkeit der Kondensorlinsen usw.
Aus einer Stelle in Birünis India (Text S. 257, Ueber-
setzung, Bd. 2, S. 114) erfahren wir, daß die Angaben, gegen
die er sich wendet, sich in den Tafeln von Chwärizmi1)
finden. Es heißt dort: „Ich will nicht unterlassen, zu be-
merken, daß das, was über die Farben der Mondfinsternis
sich in den Tafeln von al Chwärizmi findet, wenn es auch
nach den Worten schön aneinandergereiht erscheint, doch
nicht der Beobachtung entspricht.“ Darüber machen die
Inder richtigere und zutreffendere Angaben; nach ihnen hat
die Finsternis eine Rauchfarbe, wenn sie weniger als den
halben Mond bedeckt, zu der Zeit, wo der Mond halb be-
deckt ist, ist sie rabenschwarz. Wird die Hälfte überschritten,
so mischt sich dem Rabenschwarz Rot bei; bei vollständiger
Finsternis ist die Farbe Gelb, das etwas Fuchsrot (Schuqra)
enthält.

Ueber die Widerstandsfähigkeit der Kondensorlinsen bei
plötzlichem Temperaturmechsel.
Von Dr. A. Klughardt in Rathenow.
Im „Jahrbuch“ für 1913 habe ich über Versuche bei
der E. Busch-A.-G. berichtet, ein für Kondensoren geeig-
netes Glasmaterial aufzufinden, das schroffen Temperatur-
differenzen gegenüber nicht so empfindlich ist wie die bisher
für diese Zwecke verwendeten Gläser, Spiegelglas und
optisches Kronglas. Aus den dort veröffentlichten Versuchs-
ergebnissen ging hervor, daß in dem von der Firma „Pyro-
durit“ benannten Glase ein recht brauchbares, widerstands-
fähiges Material für Kondensorlinsen gewonnen war, das
bei plötzlicher Abkühlung eine Temperaturdifferenz von
J- 198 Grad im Maximum aushält, gegen nur -J- ii5Grad beim
Spiegelglas.
Inzwischen ist uns von einer Glashütte ein neues Glas-
material mit noch geringerem thermischen Ausdehnungs-
koeffizienten zur Verfügung gestellt worden, über dessen
Verwendbarkeit ich im nachstehenden berichte.
Ich setze dabei unter Bezugnahme auf meinen vor-
jährigen Aufsatz die Abhängigkeit der Resistenz von dem
Ausdehnungskoeffizienten als bekannt voraus und verweise

1) Dies ist Muhammedlbn Müsä alChwärizmi, der etwa 840 starb.
Er hat in der Tat ein Werk verfaßt: „Buch der astronomischen Tafeln“, und
das Sindhind (Brahma-Siddhanta) kommentiert. Die von B irüni gemachten
Angaben stimmen nach Sachau wörtlich mit Surya-Siddhanta 6, 23.
 
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