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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Namias, Rodolfo: Tonung von Bromsilbergelatine- und Chlorbromsilberbildern durch Bildung von Schwefelkobalt auf dem Bilde
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Gaedicke, Johannes: Ueber das Kopieren in der Sonne und im Schatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0121

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Ueber das Kopieren in der Sonne und im Schatten. log
wird das Chlorsilber zu Silber reduziert und das Bild nimmt
eine schwarze Farbe an, deren Nuance je nach der Quantität
des vorhandenen Ferrozyankobalts eine mehr oder weniger
abgestufte ist.
Aber die schöneren Resultate erhält man, wenn man
die Bilder, welche der Behandlung mit dem Ferrozyanbade
und darauf derjenigen mit der Kobaltlösung unterzogen
wurden, in eine einprozentige Lösung von Schwefelnatrium
oder in eine kaltgesättigte Schwefelbariumlösung taucht. In
demselben wird das Chlorsilber, und das in den Bildern
vorhandene Ferrozyankobalt geschwärzt, und es entsteht
eine sehr schöne braune Farbe, während das Bild an In-
tensität zunimmt.
Diese Färbung ist verschieden von derjenigen, welche
man durch die Tonung mittels Schwefelung in zwei Bädern
erhält.
Wenn man die Bilder nach dem Kobaltbade mit einer
verdünnten (fünfprozentigen) Lösung von unterschweflig-
saurem Natron, welchem Borsäure zugesetzt ist, behandelt,
so wird dadurch das Chlorsilber entfernt, und nach sorg-
fältigem Auswaschen erhält man Bilder, welche nur aus
Ferrozyankobalt bestehen.
Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Kobalt-
verbindungen die Eigenschaft besitzen, intensiv violett ge-
färbte Gläser zu geben, so ist es klar, daß man diesen
Substitutionsprozeß vielleicht mit Vorteil zur Herstellung
eingebrannter Dekorationen auf Glas oder auf keramischen
Gegenständen verwenden kann.
Wenn ein von Chlorsilber befreites, aus Ferrozyan-
kobalt bestehendes Bild mit einem Schwefelalkali behandelt
wird, so entsteht Schwefelkobalt, welches dem Bilde eine
dunkelbraune Farbe gibt; die Intensität desselben ist aber
oft eine ungenügende.
Die mittels Schwefelsilber und Schwefelkobalt her-
gestellten Bilder besitzen eine sehr große Haltbarkeit.

Ueber das Kopieren in der 5onne und im 5chatten.
Von Johannes Gaedicke in Berlin.
In Photographenkreisen zieht man das Kopieren im
Schatten dem in der Sonne vor. Das mag aus technischen
Gründen geschehen, weil ein Kopierer, der zehn Kopier-
rahmen zu bedienen hat, im Sonnenlicht leicht zu einer
 
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