Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (28.1914)

Verminderung der Kontraste in Kontaktkopien usw.

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dem Charakter des abzustimmenden Negativs selbst ab-
hängig ist. Wenn die gewünschte Wirkung erreicht ist,
nimmt man das Negativ aus der Lösung, wäscht dasselbe
güt aus und bringt es zur vollständigen Reduktion des
Chlorsilbers, welches durch das Sulfit noch nicht völlig ent-
fernt worden ist, in das Entwicklungsbad; diese Arbeiten
können in vollem Tageslichte vorgenommen werden.
Es kann der Fall eintreten, daß das Negativ zuletzt eine
leichte Gelbfärbung zeigt. Diese im allgemeinen nicht
störende Färbung rührt davon her, daß sich das durch das
Sulfit zwar aufgelöste, aber nicht vollständig entfernte Cnlor-
silber innerhalb der Gelatineschicht fein verteilt. Dieses
durch den Entwickler reduzierbare Silbersalz erzeugt, wenn
es auch nur in minimaler Quantität vorhanden ist, eine all-
gemeine Gelbfärbung.
Selbst eine lange Zeit ausgedehnte Waschung mit
Wasser vor der Behandlung mit dem Entwickler vermag
diesen Uebelstand nicht völlig zu beseitigen, weil die Lösung
des Chlorsilbers im Natriumsulfit durch Wasser zersetzt
wird und weil durch die Wirkung der Osmose das Natrium-
sulfit viel schneller aus der Schicht entfernt wird als das
Chlorsilber, welch letzteres bei der Reduktion die Gelb-
färbung erzeugt. Jedoch kann, wenn man vor der Ent-
wicklung genügend lange Zeit auswäscht, eine solche Gelb-
färbung, wie bereits oben erwähnt, unbeachtet bleiben.
Nachdem ich eine große Zahl zu kontrastreicher Nega-
tive mittels dieser Methode mit sehr gutem Erfolge in
harmonische Wirkung gebracht habe, kann ich dieselbe
wegen ihrer leichten Ausführbarkeit und Sicherheit den
Photographen und Amateuren empfehlen; denn sie ist dazu
berufen, denselben sicherlich große Dienste zu leisten.

Verminderung der Kontraste in Kontaktkopien und
Vergrößerungen auf Bromsilberpapieren.
Von Prof. Dr. Rud. Namias in Mailand.
Bereits vor mehreren Jahren wurde von Herrn Sterry
eine Methode zur Verminderung der Kontraste, besonders in
Vergrößerungen auf Bromsilbergelatinepapieren, empfohlen.
Sterry empfahl, das Bromsilberpapier nach der Ex-
position und vor der Entwicklung in eine x/2- bis ein-
prozentige Lösung von Kaliumbichromat einige Augenblicke
zu tauchen, dann auszuwässern und die weitere Behänd-