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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Klughardt, August: Ueber die Widerstandsfähigkeit der Kondensorlinsen bei pötzlichem Temperaturwechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0043

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Ueber die Widerstandsfähigkeit der Kondensorlinsen usw.

31

diesbezüglich im übrigen auf eine Veröffentlichung unseres
Direktors K. Martin in der „Photographischen Industrie“,
Jahrgang 1914.
Die Versuche sind wieder, wie die ersten, nach dem
Vorgang von Winkelmann gemacht worden; und zwar
wurden wieder aus dem Glase vier Würfel in der Größe
i3Xi3Xi3mrn geschnitten, geschliffen und poliert. Sie
wurden in einem Metallkörbchen im elektrischen Ofen erhitzt
und dann mittels des Körbchens in kaltes Wasser getaucht.
Die Tabelle stellt das Durchschnittsergebnis verschiedener
Versuchsreihen dar.

Temperatur des
Differenz
Pyrodurit
4 Würfel (13 X 13 X13 mra)
Bemerkungen
Ofens
Kühl¬
wassers
-J- IOO
T 10
+ 9°
4
Würfel
unverletzt

- 150
+10
-1- 140
4

-- 200
+ 14
+ 186
4
n
«

— 220
+15
+ 205
4
n

+ 250
+15
+ 235
4
))
»

— 2/0
+15
+ 255
{?
V
))
))
gesprungen
kleine Sprünge
— 29°
+ 15
+ 275
3
))
unverletzt

+ 15
J2
li
mittelstarke
+ 315
+ 3co
gesprungen
Sprünge
+ 325
-H15
+ 3io
2
w
w
starke Sprünge

Man ersieht daraus, daß die Würfel aus dem neuen
Pyroduritglase plötzliche Temperaturdifferenzen von etwa
310 Grad aushalten, bevor sie zerspringen, während bei dem
älteren Material die Grenze bei ungefähr 198 Grad festgestellt
worden war. Das neue Pyroduritglas bedeutet also
wieder einen merklichen Fortschritt in der Verbesserung
der Kondensorlinsen.
Die angegebenen Zahlen stellen natürlich nur Ver-
gleichswerte dar; bei Glasproben von anderen Formen
und Größen hätten sich selbstverständlich andere Werte
ergeben. Doch ist mit Gewißheit anzunehmen, daß das
Verhältnis zueinander sich nicht wesentlich ändern wird.
Eine Beleuchtungslinse aus Pyroduritglas wird also bei
plötzlicher Abkühlung im allgemeinen gleichfalls die drei-
fache Temperaturdifferenz vertragen können, wie eine gleich
große Linse aus Spiegelglas. Mit zahlenmäßiger Genauigkeit
ließ sich dies nicht nachprüfen, da eine gleichmäßige Er-
 
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