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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0220

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208

Mikroskopie und Mikrophotographie.

F. Emich in Graz gibt in „Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie“,
Bd. 30, S. 487, eine Anordnung an, wie auch bei weniger
starken Okularen stärkere Vergrößerungen zu er-
halten sind. Mit einem solchen, von Reichert in Wien
gebauten Mikroskop läßt sich die Brownsche Bewegung
demonstrieren, wenn man in eine geräumige, feuchte
Kammer je ein Tröpfchen Salzsäure und Piperidin bringt
und das Präparat mittels eines Dunkelfeldkondensors oder
mittels einer mit Sammellinse ausgestatteten Bogenlampe
beleuchtet („Chem. Zentralbl.“ 1914, Bd. 1, S. 1321).
Ueber einen kleinen lichtstarken Monochromator,
besonders für mikroskopische Beobachtungen, be-
richtet F. Jentzsch auf S. 88 dieses „Jahrbuches“.
R. Zsigmondy untersuchte Gelatinegallerten mittels
des Ultramikr osko p es. Bei der Entstehung von ver-
dünnten Gallerten bilden sich zusammenhängende, aus
Mikronen und Submikronen bestehende Flocken, deren
Elemente noch in Bewegung sind („Chem.-Ztg.“ 1913, S. 1166).
Bruno Wäser und E. H. Schulze berichten in der
„Elektrochem. Zeitschr.“, B. 20, S. ro, über die photo-
graphische und mikrophotographische Wiedergabe
elektrolytischer Metallniederschläge. Es wurden
schmiedeeiserne Bleche von 0,3 mm Stärke und einer
wirksamen Fläche von 6:12 cm in einer Lösung von 50 g
Eisenchlorür und 42 g Ammoniumchlorid im Liter Wasser
unter einer schützenden Schicht von 1 cm Paraffinöl elek-
trolysiert. Die Badspannung betrug 0,45 Volt, die kathodische
Stromdichte 0,0016 bis 0,002 Amp. pro Kubikzentimeter. Die
Kathode bedeckte sich unter schwacher Gasentwicklung mit
einem spröden, hellgrauen, sammetartigen Eisenniederschlage,
der leicht abblätterte und am unteren Teil punktartige
Fehlerstellen aufwies. Bei 75 facher Vergrößerung erinnert
der Niederschlag auffallend an einen Nickelniederschlag.
Die Anode hatte sich schwärzlichgrün verfärbt und zeigte
nach dem Abwischen unter dem Mikroskop ebenfalls große
Aehnlichkeit mit dem Nickelniederschlage. Der Angriff der
Säureionen ist dabei unregelmäßig erfolgt, und augen-
scheinlich spielt die Walzrichtung des Blechs eine Rolle.
Es wurden dann Querschnitte von Kathodenblechen unter-
sucht, die die Trennungsfuge zwischen Grundelektrode und
Niederschlag sehr gut zeigten. Der Niederschlag repräsentiert
sich als dichte homogene Masse von stellenweise kristallini-
schem Gefüge („Chem. Zentralbl.“ 1913, Bd. 2, S. 8).
Photomikrographie. Die Herstellung v erkleinerter
photographischer Bildchen für Postkarten-Stampiglien be-
 
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