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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0223

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Dunkelkammerbeleuchtung. — Lichtfilter.

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In diesem „Jahrbuche“ 1912, S. 652, beschrieb J. Water-
house die Verwendung des Lignum nephriticum oder
Coatliholzes zur Herstellung von Gelbfiltern und
erwähnt, daß sich die gelbe wässerige Infusion dieses
Holzes durch eine starke blaue Fluoreszenz auszeichnet,
wie dies bereits Athanasius Kircher 1646 beschrieben
hatte. Das Holz, welches nach den Untersuchungen des
dänischen Pharmazeuten J. Möller von einer ameri-
kanischen Papilionacee (Pterocarpus amphimenium) stammt,
wurde im 1. Jahrhundert nach der Entdeckung Amerikas
aus Mexiko nach Europa eingeführt und als Mittel gegen
Blasen- und Nierenleiden empfohlen, nachdem es schon
1565 von Pater Monardes in Sevilla besprochen wurde.
Das Lignum nephriticum findet noch heute bei physikalischen
Versuchen über Fluoreszenz (z. B. in den Studien von
Ed. Flagenbach) Verwendung („ Chem. - Ztg.“ 1913,
S. 1299).
Auf einFarbfilter erhielten die Siemens-Schuckert-
Werke, G. m. b. H., Berlin, das D. R. G. M. Nr. 582844. Das
neue Farbfilter besteht aus einer Glimmerscheibe von be-
liebiger, in der Regel rechteckiger Gestalt, welche die
Farbschicht trägt. Die Farbschicht kann durch eine Lack-
schicht oder auch durch eine zweite Glimmerscheibe vor
Beschädigung geschützt werden („Phot. Ind.“ 1914, S. 180).
Ueber den Wert abschattierter Gelbscheiben
berichtet Gotthelf Leimbach in „Phot. Korresp.“ 1912,
S. 486, auf Grund eingehender Versuche. Auf eine solche
wurde C. Ramstein-Gschwind in Basel ein D. R.-Pat.
unter Nr. 187427, ferner ein franz., belg. und Schweiz. Pat.
erteilt. In den Handel bringt sie die Firma W. Kenngott
in Paris, und zwar unter der Bezeichnung „Iris- und
Reformgelbscheiben“. Auch eine deutsche Firma, Hoh
& Hahne in Leipzig, soll sie gehandelt haben. Leimbach
konstatiert folgendes: Gelbscheiben mit verlaufender Inten-
sität der Gelbfärbung (Kenng ott-Filter) erreichen ihren
Zweck, einen Ausgleich der Intensität zwischen hellem
Himmel und dunklem Vordergrund zu schaffen, in völlig
unzureichendem Maße. Sie wirken nicht anders als eine
sehr helle Gelbscheibe. — Ueber den Wert abschattierter
Gelbscheiben berichtete ferner Hans Schmidt in den
„Phot. Mitt.“ 1906, S. 481 („Phot. Korresp.“ 1913, S. 388).
Ueber die Wirkungsweise und Anwendung von
Gelbfiltern mit verlauf end er Dichte schreibt J. Weiß-
mann in „Phot. Rundschau“ 1913, S. 182, 201. — Die Gelb-
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