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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0228

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216

Künstliches Licht.

Blitzlichtgemischen (eines Scheringschen und eines Agfa-
blitzpulvers), wobei eine heftige Explosion erfolgte. Die
Ursache soll Feuchtigkeit gewesen sein („Phot. Rundschau“
1914, S. 58).
W. Weißermel beobachtete die Selbstzersetzung eines
aus Magnesium und Zinknitrat bestehenden Blitzpulvers
beim Vermischen mit dem Agfathoriumnitratpulver, wobei
sich braune Dämpfe entwickelten („Phot. Rundschau“ 1914,
S. 75)-
F. Novak hatte bereits früher gefunden, daß sauer
reagierende Nitrate, insbesondere Kadmiumnitrat, in solchen
Magnesiumblitzlichtpulvern zur Selbstentzündung neigen
(„Phot. Korresp.“ 1907, S. 388. — Eder, „Photographie bei
künstlichem Licht“ 1912, 3. Aufl., S. 544).
Ueber: Tageslichtähnliche Beleuchtung durch
die Verikol-Lampe der Siemens & Halske, A.-G.
berichtet Paul Ritter von Schrott. Bei künstlicher Be-
leuchtung erhalten die meisten Gegenstände ein anders-
farbiges Aussehen als bei Tageslicht, indem jene Farbentöne
relativ zu kräftig erscheinen, deren spektral korre-
spondierende Strahlen im Spektrum der Lichtquelle über-
wiegen. Es ist ja bekannt,, daß z. B. Autochrombilder bei
Betrachtung mit gewöhnlichem Glühlichte sehr verlieren,
da das Rot zu kräftig erscheint und alle anderen Farbentöne,
besonders die zarten blauen und grünen Töne, schlägt. Wie
bei der Glühlampe, so dominieren auch bei den meisten
anderen künstlichen Lichtquellen die roten Strahlen, natürlich
gibt es Ausnahmen, wie das Quecksilberdampflicht, das
weiße Moorelicht usw. Speziell bei der Glühlampe hat es
an Bestrebungen nicht gefehlt, ihre Farbe dem Tageslicht
ähnlicher zu machen, da ja diese Beleuchtungsquelle in
Reproduktionsanstalten usw., wo die genaue Erkennung der
Farbe wichtig ist, sehr verbreitet ist. Um diesen Zweck zu.
erreichen, müssen jene Spektralbezirke der Lampe, welche
im Verhältnis zum Tageslichte zu stark hervortreten, auf
das entsprechende Maß herabgedämpft werden. In Amerika
wurden derartige Versuche mit Erfolg angestellt1). Diese
Dämpfung ist natürlich mit einem Verluste an optischer
Helligkeit verbunden, so daß bei diesen Lampen der Watt-
verbrauch pro 1 H. K. auf 4 Watt stieg, gegen 1 Watt bei
gewöhnlichen Metallfadenglühlampen. Man sollte eigentlich
ein noch ungünstigeres Resultat erwarten. Da jedoch die
roten Strahlen, welche die Farbe des Lichtes hauptsächlich

1) Siehe auch „Elektrotechn. Zeitschr.“ 1913, S. 508.
 
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