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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0235

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Autochrom- und ähnliche Verfahren.

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neuen panchromatischen Platten gegenüber einer Mischung
von Pinazyanol und Orthochrom zeigen. Die mangelhafte
Wiedergabe des Grün ist bekanntlich sowieso ein wunder
Punkt in der Farbenphotographie. Die besten Grünsensi-
bilisatoren, wie Aethylrot, Orthochrom und Pinachrom, sind
gerade zur Not noch brauchbar, so daß man ihre Wirkung
nicht durch irgendwelchen Zusatz verschlechtern darf („Phot.
Rundschau“ 1914, S. 49).
Panchromatische Platten, welche durch längeres
Lagern beim Entwickeln mit stärkeren Entwicklern Schleier
geben, lassen sich nach Hartley mittels sauren Amidol-
entwicklers klar entwickeln („Brit. Journ. of Phot.“ 1913,.
S. 224).

Rutochrom- und ähnliche Verfahren.
Eine gute Zusammenstellung über Dreifarben-
prozesse, Farbrasterplatten usw. findet sich im „Brit.
Journ. of Phot.“, Almanac 1914, S. 689.
Vertiefter Vierfarbenraster von Louis Dufay.
Nach der englischen Patentbeschreibung hat Dufay einen
neuen Farbraster hergestellt, der auf dem Prinzip des Tief-
drucks beruht. Man braucht ein sehr feines Linienraster,
auf das ein in Amylazetat erweichtes Zelluloidblatt gelegt
und angequetscht wird. Nach dem Erhärten nimmt man es
ab und hat nun ein Blatt mit sehr eng aneinander liegenden
erhabenen und vertieften Linien. Die vertieften Linien werden
nach Art des Kupferdrucks mit einer undurchdringlichen trans-
parenten Farbe ausgestrichen und der Ueberschuß abgewischt,
so daß man nun farbige Linien neben farblosen hat. Nun
werden die farblosen, die aus reinem Zelluloid bestehen,
mit einem Farbstoff eingefärbt, der das Zelluloid färbt, und
man hat nun die ganze Fläche bedeckt mit Linien in zwei
Farben, die Grundfarben sein müssen, z. B. Blau und Gelb.
Nun wird die Rückseite des Films ebenso behandelt, indem
man mit der dritten Grundfarbe einreibt, abwischt und das
freibleibende Zelluloid mit deren Komplementärfarbe an-
färbt. Es entsteht so ein Raster mit vier Farbelementen,
wie das umstehende Schema zeigt. Blau und Gelb sind die
Streifen auf der einen Seite und Rot und Grün die dazu
senkrechten Streifen auf der anderen Seite. Durch Ueber-
deckung entstehen dann in den Farbelementen die Farben
Violett, Orange, Blaugrün und Gelbgrün. Der Raster wird
nun auf beiden Seiten mit einem schützenden Lack versehen.
 
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