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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0323

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Radium-, Röntgen-, Kanal- und Kathodenstrahlen. 311
Bd. 2, Heft 2: Allen photochemischen Radiometern ist ge-
meinsam, daß als Mittel zur Messung der Grad einer
Färbung dient, welche an einer lichtempfindlichen Substanz
(Reagens) infolge der Belichtung entsteht. Es sind also
„Chromoradiometer“. Die zur Messung des Röntgenlichtes
bestimmten Lichtmesser bestehen fast durchweg aus Rea-
genzkörpern und einer Vergleichsskala. Die Vergleichsskala
ist eine Imitation der durch Licht verschieden stark ver-
änderten Reagenzkörper. Sie ist an ihren Stufen mit Zahlen
versehen, welche in willkürlich, aber ein für allemal ge-
wählten Einheiten die absorbierten Lichtmengen, Lichtdosen,
angeben. Man kann die photochemischen Radiometer nach
verschiedenen Gesichtspunkten klassifizieren, nach der Kon-
sistenz des Reagens, nach der Art der Reaktion, Empfind-
lichkeit gegen aktinisches Licht, Dicke und Umhüllung der
sensiblen Schicht usw. — T rocke nradiometer und
Flüssigkeitsradiometer. Das Reagens ist entweder
eine feste Substanz („Trockenradiometer“), gewöhnlich
auf starkem Papier aufgetragen, oder eine Flüssigkeit
(„Flüssigkeitsradiometer“), in einem Behälter enthalten,
z. B. in einer Eprouvette aus Glas, Zelluloid oder Kautschuk.
Zuweilen ist die eigentlich lichtempfindliche Substanz nicht
in reinem Zustande vorhanden, sondern in einem Vehikel,
z. B. Wasser oder Lack suspendiert oder gelöst enthalten.
Entsteht in einer klaren Flüssigkeit durch die Belichtung
nicht eine Färbung, sondern eine Trübung, so kann man
von einem „Fällungsradiometer“ sprechen. Wenn man den
Niederschlag aufschüttelt und den Grad der Trübung der
Flüssigkeit zur Messung verwendet, so liegt im weiteren
Sinne des Wortes ebenfalls ein Farbenradiometer vor;
wenn man aber den Niederschlag vor der Bestimmung sich
setzen läßt oder zentrifugiert, so hat man ein direktes
„Mengenradiometer“ oder Volumenradiometer“ vor sich. —
Indexradiometer und Registrierradiometer. Bei der
Mehrzahl der Radiometer ist die Einwirkung des Lichtes an
dem Reagens sofort, „direkt“ sichtbar („Indexradiometer“).
Verwendet man zur Messung eine photographische Schicht,
Bromsilbergelatine, so ist der Eindruck der Röntgenstrahlen
zunächst latent; erst durch Behandlung mit einem photo-
graphischen Entwickler tritt durch Ausscheidung von Silber
eine Schwärzung auf. Sie wird nun durch Behandlung im
Fixierbad haltbar gemacht, und so ist eine dauernde
Registrierung der Dosen möglich („Registrierradiometer“).
Der Grad der Schwärzung ist, wofern man eine bestimmte
Entwicklungsvorschrift einhält, proportional der Stärke der
 
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