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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0474

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462 Heliogravüre, Schnellpressentiefdruck, Maschinen usw.

brandt-Intaglio-Printing Co. zum ersten Male eine tief-
geätzte Kupferdruckform in einer Schnellpresse gedruckt.
Dann war es in England wieder ein damals dort lebender
Oesterreicher, dem es zuerst gelang, unabhängig von Klie
ein Tiefdruckverfahren zu erfinden, das durch seine späteren
glänzenden Resultate bei der Wiener Firma Löwy seit 1905
als Intagliodruck in der ganzen Welt dem Wiener Tiefdruck
zum Renommee verhalf. Es ist dies der Wiener Theodor
Reich. Nach dem Hinweis auf die Verdienste um den
Schnellpressentiefdruck von den Firmen Bruckmann 1905,
Meisenbach 1908, Dr. Mertens, Rolffs, Dr. Nefgen,
Blecher usw. und dem Erscheinen der mittels Tiefdrucks
illustrierten Osternummer 1910 der „Freiburger Zeitung“,
führte der Vortragende an, daß durch Hinzuziehung einiger
großer Maschinenfabriken ein Stab tüchtiger Konstrukteure
für den Tiefdruck mit tätig war, und an dem denkwürdigen
12. Dezember 1912 erschien die erste Auflage des „Welt-
spiegel“ zum ersten Male, eine Zeitungsrotationstiefdruck-
leistung, in einer Auflage von 250000 Exemplaren, und zwar
Text wie Bild von ein und derselben Walze gedruckt. In der
Zwischenzeit hatten auch andere Firmen, meist Maschinen-
fabriken, wie Frankenthaler, Seiler (Berlin) usw., Flach-
druckpressen gebaut und besonders hatte Brendamour,
Sim hart & Co. (München) seit 1911 rasch gute Qualität auf
einer Frankenthaler Flachdruckmaschine erzielt. Nachein-
ander entstanden nun Tiefdruckfirmen oder solche Ab-
teilungen bestehender Druckereien; Albert verweist vor
allem auf das „Hamburger Fremdenblatt“ sowie die „Frank-
furter Zeitung“ deshalb, weil diese Zeitungen die ersten
waren, welche als Tageszeitungen täglich reichliche und
schöne Tiefdruckillustrationen brachten. Ueber die Technik
ist unter anderem folgendes erwähnt: Von dem Original-
bilde wird ein Negativ hergestellt, nach diesem dann ein
bildverkehrtes Diapositiv in der Kamera gemacht. Nach
dessen Retouche kopiert man das Diapositiv genau wie im
allbekannten Heliogravüreprozeß auf ein sensibilisiertes Pig-
mentpapier, dessen Gelatineschicht man auf die blanke
Kupferfläche aufquetscht, durch Baden in warmem Wasser
entwickelt, und das nun erhaltene Relief wird nach dessen
Trocknung und Abdeckung der nicht zu ätzenden Stellen
in Eisenchloridlösungen verschiedener Konzentrationen ge-
ätzt. Wie man sieht, absolut der parallele Vorgang mit dem
Heliogravüreprozeß. Bis auf den einen Unterschied, daß
man dort die Druckfähigmachung der Aetzung dadurch er-
zielt, daß man vor Uebertragung des Pigmentpapieres die
 
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