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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0215

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»62

Ausstellungen, Sammlungen rc. — vermischtes

Städten wird anheimgegeben, von diesen Anerbieten geeigneten
Gebrauch zu machen.

— Der westfälische Ausstellungs-Verband wird, nachdem im
Jahre 1887 aus lokalen Gründen nur eine Ausstellung in Münster
statlgefunden, in diesem Jahre in den dazu gehörigen Städten
Münster, Bielefeld, Dortmund wieder eine größere Ausstellung
veranstalten. Bei der letzten größeren Ausstellung im Jahre 1886
wurden von Kunstwerken angekaust: in Münster für das Museum
für 5500, zur Verlosung und von Privaten für 4650 Mark; in
Bielefeld für Mk. 10,000 teils zur Verlosung, teils von Privaten;
1887 in Münster allein sür ca. Mk. 7000; für 1888 stellen sich die
Aussichten nicht minder günstig. Die Ausstellung beginnt in Münster
1. März; dann folgt Bielefeld 12. April, Dortmund 16. Mai.

— Von Gebr. Welsch m München, der bekannten Spe-
ditenrsirma, welche sich um die „Beförderung" der Münchener

Kunst schon so manchen Ruhmestitel erworben, ist soeben in
zehnter Jahresauflage der neue Kunstausstellungskalender aus-
gegeben worden. Das handliche Büchlein ist wiederum mit
lobenswerter Exaktheit zusammengestellt und bringt in übersicht-
licher Anordnung genaue Daten zu den bedeutenderen Kunst-
ausstellungen Deutschlands und des Auslandes im Jahre 1888.
Unsere Leser finden sie in zeitgemäßer Verteilung ans unseren
Umschlägen wiedergegeben und den Ubersichtsplan des Kalenders
über diesen Zeilen abgedruckt.

— Die Ankäufe für die Berliner kgl. Gemälde-Galerie
werden mit emsigem Fleiße betrieben; soeben ist eine große Land-
schaft von dem holländischen Landschafter und Rembrandt-Schüler
Philipp de Köninck angekaust worden, welcher zwischen 1619—1688
zu Amsterdam lebte und in der Galerie bisher noch nicht ver-
treten war.

Vermischtes

' Der Rat zu Dresden beabsichtigt, auf dem Platze, wo
vor drei Jahren das deutsche Turnerfest abgehalten wurde, eine

große Ausstellungshalle zu errichten. Zur Erlangung ge-
eigneter Entwürfe erläßt er jetzt ein Preisausschreiben, an die
deutschen Architekten und setzt drei Preise im Betrage von 5000,
3000 und 2000 Mk. aus. Preisrichter sind die Herren Ober-
bürgermeister vr. Stübel, Stadtbaurat Friedrich, Baurat Prof.
Heyn, Stadtrat Baumeister Richter und Stadtrat Teucher in Dres-
den, Professor Thiersch in München und Architekt Wallot in Berlin.
Die Entwürfe sind spätestens bis 31. Mai 1888 abends 6 Uhr
postsrei bei dem Stadtbauamte zu Dresden einzureichen.

* Der Vorstand der Dresdener Kunstgenossenschaft
hat sich für das laufende Geschäftsjahr sehr umfangreiche und
bedeutende Aufgaben gestellt. Wir haben schon berichtet, daß die
Vorarbeiten für Errichtung eines Ludwig Richter-Denk-
mals im Gange sind. Ferner will der Vorstand dem Baueines
Dresdener Künstlerhauses, wozu schon eine beträchtliche
Summe vorhanden ist, näher treten. Für die umfängliche
Änderung in den Satzungen, die er beantragt hat,
ist ein Ausschuß niedergesetzt. Weiterhin soll eine kleine
Ausstellung ausgewählter Kunstwerke, sei es im Früh-
jahr, sei es im Herbste, veranstaltet werden. Dazu will
der Vorstand Schritte thun, um die lästigen Polizei-
abgaben für Kunstausstellungen, die nur in Dresden
gefordert werden, zu beseitigen. Das Denkmal des Bild-
hauers Permoser auf dem katholischen Kirchhofe zu
Dresden soll erneuert werden. Endlich ist der Vorstand
mit dem sächsischen Verein für kirchliche Kunst wegen
Lieferung kirchlicher Kunstwerke in Verbindung getreten.
Dazu kommen die Arbeiten für die Wiener, die Münchener
und die Melbourne! Ausstellung u. s. w.

— Von Stuttgart aus ergingen vor kurzem fast
gleichzeitig zwei Konkurrenzeinladungen an die deutschen
Architekten. Die eine derselben erläßt das kgl. Finanz-
ministerium zum Bau des neuen Landesgcwerbe-Museum
in Stuttgart. Es sind für die besten Arbeiten drei Preise
zu 7000, einer zu 4500, einer zu 2500 Mk. ausgesetzt.
Der Ablieferungstermin ist auf den 15. Mai 1888 festgesetzt.
Den anderen Wettbewerb hat der Kirchenbauverein in
Stuttgart zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau
einer evangelischen Kirche daselbst ausgeschrieben und sür
diese zwei Preise ausgesetzt, 2000 und 1000 Mk. End-
lich beabsichtigt auch der württembergische Kunstverein
in Gemeinschaft mit dem Verein zur Förderung der Kunst
auf einem geeigneten Platze sür die Ausstellungen des
Kunstvereins ein eigenes Gebäude zu errichten.

— Pariser Blätter bringen die Nachricht, der Staats-
sekretär der Vereinigten Staaten habe dem französischen
Gesandten in Washington die Mitteilung gemacht, daß die
Regierung auf Ansuchen des Ministers Flourens einen
Gesetzentwurf für Aufhebung der Zölle auf Kunstwerke
ausgearbeitet hat. Daß der Kongreß das betreffende Gesetz
annimmt, ist kaum zu bezweiseln.

— Berlin. Die jüngste Schinkel-Konkurrenz des
Architektenvereins hat das bisher unerhörte Resultat ge-
habt, daß die ausgeschriebene Aufgabe im Hochbausach
überhaupt keine Lösung gesunden hat. Dieser befremdliche
Ausfall — in doppeltem Sinne — erklärt sich durch eine
neuerliche Verfügung des Ministers der öffentlichen Ar-
beiten, Maybach, nach welchen nur noch diejenigen Ar-
beiten als Probearbeiten im Baumeister-Examen gelten sollen,
welche vom Architektenverein mit einem Preise gekrönt worden sind.

— Bei der letzten Verlosung des Kunstvereins in Frank-
furt a. M. bildeten die beiden „Prämienpreise" je ein Ölgemälde
von Karl Raupp (Verschiedene Passagiere) und ErnstZimmer-
mann in München (Gern gesehener Gast).

— Der preußische Staat will in Berlin zur Ausführung von
Kolossalwerken ein Bildhauer-Atelier errichten. Es sind dafür
38,000 Mk. in den Etat eingesetzt.

— Lausers „Allgemeine Kunstchronik" in Wien leitet
mit der Neujahrs-Nummer ihren zwölften Jahrgang in vielver-
sprechender Weise ein. Aus dem den bildenden Künsten gewidmeten
Textinhalte heben wir besonders eine Charakteristik des Malers Franz
Rumpler von Emerich Ranzoni hervor, welcher sich ähnliche Auf-
sätze über andere hervorragende Wiener Künstler anschließen sollen.

Nedaktionsschtuß: 28. Aanuar — Ausgabe: 11. Kebruar

des Zehnten Qcstesi Lerl: Herman Helferich. über die
Nunn in England. Dritter Brief — A. R nt ari. Ein Freund der Jugend
— Unsere Bilder — Kunstnotizen rc. — Vitderbeitagen: Eman. Dite,
St. Nepomuk — Ludw. Loefftz, Die Näherin — Anton Braith, In
der Campagna — Eduard Schulz-Briefen, Eingebrachte Zigeuner.

Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Bruckinann'schen Buchdruckerei in München
 
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