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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Preisausschreibungen - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0190

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Personal- und Ateliernachrichten



Hrimlrieb drr Schafherde.
Personal- und Nkelirrnachrichken
— München. Den Studierenden der Malerei an der
Münchener Akademie war die Darstellung einer Szene aus
Shakespeares Richard III. als Preisaufgabe gestellt worden.
Der erste Preis wurde vom Kollegium dem Studierenden Alfred
Wagner, Sohn Professor Alexander Wagners, zuerkannt. Der
vielversprechende junge Künstler hatte die Aufgabe durch Darstellung
der bekannten Szene gelöst, in der Richard die ihn verfluchende
Mutter des von ihm gemordeten Königs mit dem Ruse unterbricht:
„Laßt die Trompeten blasen." Ein zweiter Preis wurde nicht
ausgeteilt. Belobungen erhielten die Skizzen der Studierenden
Diemer, Raders und Jos. Huber. — Von den von den Bild-
hauern eingereichten Preisarbeiten, „In der Arena", erhielten
die der Studierenden Fritz Christ den ersten und Hugo Kaufmann
den zweiten Preis. Belobungen wurden zuteil den Skizzen der
Studierenden Pezold, Schmutzer, Drumm, Stehle, Aigner, Va-
stagh, Hahn, Opler, Alen, Elster.
O.tV. Berlin. Aus Berliner Künstlerateliers.
Kurz vor Schluß des vorigen Jahres besuchte der Kaiser Pro-
fessor Re in hold Begas in seinem Atelier, um in demselben
das Grabdenkmal für Kaiser Friedrich in Augenschein zu nehmen.
Altmeister Begas hatte das Atelier in einen Blumenhain ver-
wandelt, in welchem das Werk des Meisters, zu dessen Her-
stellung der Künstler die ganze Macht seines bedeutenden
Könnens aufgewendet zu haben scheint, aufgestellt worden war.
Der Kaiser spendete dem Künstler rückhaltslos seinen Bei-
fall. — Am Sylvestertag besuchte der Kaiser in Begleitung
seiner Gemahlin das Atelier des Bildhauers Professors
Erdmann Encke, welchem bekanntlich die Ausführung des
Grabdenkmals für Kaiser Wilhelm I. übertragen worden ist.
Dieses Denkmal, dessen Skizze von dem Kaiser bereits früher
genehmigt wurde, wird sich wesentlich von den von Rauch her-
gestellten Grabdenkmälern der Eltern des Kaisers Wilhelm I.,
sowie von dem für Kaiser Friedrich unterscheiden. Der Künst-
ler wird in seinem Werke die Großthaten des Heimgegangenen
Monarchen allegorisch zur Darstellung bringen. Auf einem mit
Ornamenten reich geschmückten Sarkophag liegen die Insignien

von Adolph Lhelius
des neu begründeten deutschen Reiches, Szepter, Kaiserkrone
und Hermelin; der Engel der Auferstehung wacht am Kopfende
des Ganzen. Auch diesem Künstler ward des Kaisers vollster
Beifall.
— Königsberg. Der hiesige Landschaftsmaler Max
Schmidt hat vom Kaiser den Auftrag erhalten, zwei Gemälde
auszusühren, welche die Devise „Vom Fels zum Meer" sym-
bolisch darstellen. Auf dem einen Bilde sieht man die Burg
Hohenzollern und im Vordergründe einen von dem Berge herab-
kommenden Reisigen. Aus dem andren Bilde ist der Meeres-
strand zwischen Rauschen und Warnicken dargestellt.
— München. Franz v. Lenbach ist gegenwärtig mit
der Fertigstellung einer Reihe interessanter Porträts beschäftigt.
Eines derselben stellt den Reichskanzler in dunklem Hausge-
wande, das Haupt mit einer Schirmmütze bedeckt, dar. Auch
neue Bildnisse Moltkes, Döllingers, Defreggers und Delbrücks,
der Frau Crawford und der Prinzessin von Montpcnsier sind
in dem Atelier des Meisters zu sehen. — Während der Weih-
nachtsfeiertage war der Künstler in Friedrichsruhe als Gast des
Reichskanzlers, um Studien zu einem neuen Porträt zu machen,
welches den Kanzler in Kürassieruniform darstellt und für dessen
Seydlitz-Kürassierregiment als Geschenk bestimmt ist.
O. ^V. Berlin. Die Arbeiten zur inneren Ausschmückung
unsres Rathauses nehmen einen stetigen Fortgang. Außer an
den bereits früher bezeichneten Arbeiten des Malers I. Scheuren-
berg wird gegenwärtig auch von dem Maler Mühlenbruch
an der großen Komposition gearbeitet, welche die Mittelwand
des Treppenhauses zieren soll, und W. Simmler-DLsseldors
schafft rastlos an den ihm weiter in Auftrag gegebenen Werken.
Gegenwärtig ist dieser Künstler mit dem Gemälde beschäftigt,
welches „Die Enthüllung des Denkmals Friedrichs des Großen
von Rauch" darstellt. Den Mittelpunkt des Gemäldes bildet
König Friedrich Wilhelm IV., als derselbe in huldvoller Weise
dem Schöpfer des Denkmals zu dem Gelingen des Werkes
dankend Glück wünscht. Um diese Gruppe sind Porträtähnlich
einige königliche Prinzen, der alte Wrangel, der Vertreter der
Stadt, Bürgermeister Krausnick, der Generaldirektor der Museen
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