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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0175

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Ausstellungen, Sammlungen rc. — Vermischte Nachrichten

,27

internationalen Kunstausstellung getroffen. Dieselbe wird, wie
auch die diesjährige, im Landesausstellungsgebäude am
Lehrter Bahnhofe statlfinden und voraussichtlich während
der Monate Mai bis Oktober geöffnet sein. ES ist die Be-
nutzung der sämtlichen Räume des Riesengebäudes in Aussicht
genommen, dessen Teile schon jetzt einem Umbau unterzogen
werden, um die Beleuchtung günstiger zu gestalten und den be-
treffenden Sälen ein jatonmästigeres Aussehen zu geben. Die
Ausstellung würde die 63. der Akademie der Künste und die
zweite große internationale sein, die die letztere nach einem
jünsjährigen Zwischenräume veranstaltet. Sie findet sowohl in
hiesigen wie auch in außerdeulschen Künstlerkreisen, wie zahl-
reiche zuslimmende Zuschriften beweisen, sympathische Ausnahme,
und es ist nicht zu bezweifeln, daß auch die Künstler Süd-
deulschlands sich mit ihren besten Werken an dieser Ausstellung
beteiligen werden.
— Stuttgart. Die kgl. Staatsgalerie hat neu erworben
Ekenaes „Vorbereitungen zum Fischfang" und die Farbenjkizze
zu W. v. Kaulbachs „Hunnenschlachl".
0. VV. Berlin. Der Verein der Künstlerinnen und
Kunstsreundinnen veranstaltet im Januar und Februar d. I.
in den Räumen des Akaüemiegebäudes seine diesjährige statuten-
mäßige Ausstellung von Werken seiner Mitglieder.
— München. Der Kunstverein erwarb für seine Galerie
O. Geblers „Der erschreckte Wächter" für 5000 M. Eine Re-
produktion diefer Bilder finden unsre Leser in Heft 20 des vor.
Jahrgangs. Für die diesjährige Lotterie sind um 80,000 M.
Gewinne angekauft.
— Der pfälzische Kunstverein hielt am 24. November seine
Generalversammlung ab. Einnahmen 7000 M., Ausgaben
7300 M. Für die Verlosung sollen um 3550 M. Gemälde
angekauft werden.
— Stuttgart. In der Generalversammlung des Württem-
bergischen Kunstvereines am 26. November wurde ein Mitglieder-
stand von 1473 (vor Jahresfrist 1176) bekannigegeben. Die
Anzahl der ausgestellten Kunstwerke betrug 1234 (gegen 1215),
die Besucherzahl 73,500 (gegen 71,000).
— In Stockholm soll im Jahre 1891 eine große nor-
dische Ausstellung für Kunst und Industrie, ähnlich der vor-
jährigen Kopenhagener Ausstellung statlfinden.
— Der Kölnische Kunstverein versendet eine über-
sichtliche Darstellung seiner Rechnungsergebnijje in den fünfzig
Jahren seines Bestehens (1839— 1888). Diese Ergebnisse sind
sehr interessant, wie sich aus nachstehender Tabelle ergibt.
KuiistauSsielluiigS-
Einnahme Anläufe
342,066 M. 256,665 M.
234,747 „ 115,501 „
303,103 „ 362,666 „
427,144 „ 883,387 „
542,777 „ 898,277 „
Summa: 1,849,837 M. 2,516,496 M.
Diese Einnahmen wurden verwendet wie solgt:
Kunstwerke zur Verlosung 781,872 M.
Nietenblättec 311,818 „
Stiftungen rc. 27,367 „
Anteil der Stadt Köln 182,567 „
Bewaltungskosten und die Aktieneinnahme 494,815 M.
Die Ankäufe aus der Kunstausstellung setzen sich zusammen
wie folgt:
Zur Verlosung im Verein (s. oben) 781,872 M.
Von Privaten, der Stadt Köln und dem
Museumsverein 552,307 „
Zur Dombaulotterie 1,182,317 „
Das sind allerdings stattliche Ziffern, die deutlich zeigen
wie sehr am Rhein noch die alte Liebe zur Kunst daheim ist.
Der Verein kann mit Genugthuung auf das bisher Geleistete
zurückblicken, wir wünschen thm von Herzen für die Zukunft
eben so gutes Gedeihen, freilich die Dombnulotterie wird ihm im
neuen Halbjahrhundert fehlen!

1. Jahrzehnt (1839/48)
2. „ (1849/58)
3. „ (1859/68)
4. „ (1869/78)
5. „ (1879/88)

Vermischte Nachrichten
bl. Wien. Die im Aufträge des Gemeinderates von Pro-
fessor Eisenmenger angesertigten zwei größeren Gemälde sind
bereits in den Plafond des Vorsaales vom Gemeinderats-Sitzungs-
saale eingesügt. Das eine dieser Deckengemälde stellt eine Apo-
theose der Austria dar; auf demselben erscheint die Austria auf
einem Schilde sitzend, umgeben von den allegorischen Figuren

Gerechtigkeit, Tapferkeit, Wahrheit und Weisheit.
Über der Austria schwebt in den Lüsten ein Genius, welcher der
Austria den Lorbeer reicht. Der Genius der Freiheit hebt von
dem Angesichte der Vindobona den Schleier weg, wodurch deren
schönheitslrahlendes Antlitz ganz sichtbar wird. Im Hintergründe


TilMLnkgmpf. von A. Feuerbach
sshotographreoerlag von Fr. Hanfstängl in München

ist der Schneeberg mit dem Kaiserbrunnen sichtbar — eine An-
spielung auf die Wiener Hochquellenleitung — im Vordergründe
ist der gefesselte Danubius dargestellt, die regulierte Donau
symbolisierend Ein den Danubius umipielendes Kind soll den
Wienfluß personifizieren.
 
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