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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Hausmann, S.: Die neueste Entwicklung der deutschen Panoramamalerei
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0336

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V. Jahrgang. Heft 17

1. Juni 1890


tzerauFgegeben von Friedrich Wecht

,Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3429, bayr. Verzeichnis Nr. 403, k. u. k. östr. Zeitungsliste Nr. 1544) 3 Mark 60 Pf. für das Vierteljahr
(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.


Die neueste Entwicklung der deutschen Vanoramenmalerei
von S. Hausmanns
Nachdruck verboten
Hinmittelbar nach seiner Erfindung, in den ersten Jahr-
H zehnten unsres Jahrhunderts, erlebte das Panorama
in Deutschland eine geradezu krankhafte Ausdehnung.
Schon zu Beginn der dreißiger Jahre aber trat ein voll-
ständiger Rückschlag ein: es fehlte der Unternehmungsgeist
zur Aufbringung der großen Kapitalien, die zur Weiter-
bildung der interessanten Erfindung im großen Stile
notwendig gewesen wären.
Wesentlich anders lag die Sache in Frankreich.
Hier hat die Panoramenmalerei, zu Beginn des Jahr-
hunderts durch den Amerikaner Fulton eingeführt, eine
langsame stetige Entwickelung durchgemacht. Anfangs
beruhte dieselbe hauptsächlich auf der rastlosen Thütigkeit
von Prevost, der dabei von Napoleon, welcher in dem
Panorama alsbald ein vorzügliches Reklamemittel für
seinen Kriegsruhm erkannte, im reichen Maße gefördert
wurde, später dann, gegen Mitte des Jahrhunderts, auf
dem umfassenden Wirken von Daguerre und Langlois.
Nach dem Kriege von 70/71 aber warf sich der geniale
Schlachten- und Historienmaler Felix Philippoteaux,
ein Mann von nahezu 60 Jahren, mit jugendlichem
Feuereifer auf den eigenartigen Knnstzweig. Er ist es,
der ganz besonders den künstlerischen Charakter des Rund-
bildes zur Geltung zu bringen suchte, und gleichzeitig die
Erkenntnis der Notwendigkeit, derartige Werke in den
größtmöglichen Ranmverhältnissen durchzuführen, praktisch
bethätigte. So schuf er denn auch mit seiner „Verteidigung
des Forts Vanves gegen die Deutschen" ein Werk, das
bei der Pariser Weltausstellung von 1878 die Aufmerksam-
keit der ganzen Kunstwelt in hervorragendem Grade auf
sich lenkte und das ganz besonders auch bei den deutschen
Besuchern der Ausstellung reiche Anerkennung fand.
Kaiserin Bugusta. von Bernhard Römer Nun sollte man denken, die weitere Entwicklung
wäre äußerst einfach gewesen. Man möchte annehmen,

*) Bgl. dazu den Aufsatz im 13. Heft des vorigen Jahrgangs „Die Erfindung des Panoramas".
Die Nun» für rille V LZ
 
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