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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Wollseiffen, Mathias: Albert Baur
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0316

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V. Jahrgang, tzeft 16

iZ. Mai 1890


—tzerauägegeüen von Friedrich Recht -4—
„Die Kunst sür Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 342S, bahr. Verzeichnis dir. 403, k. u. k. östr. Zeitungslist- Nr. 1544) 3 Mar! 60 Ps. sür das Vierteljahr
(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Alvcrr Vaur

Von N. woll seif feil
Nachdruck verboten


ls in der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses
vom 12. März 1889 ein rheinischer Abgeordneter
behauptete, unter den staatlicherseits unterstützten Knnst-
instituten ständen nur die zu Berlin auf der Höhe ihrer
Aufgabe, begegnete ihm der Kultusminister v. Goßler
mit dem Hinweis auf die Düsseldorfer Kunstschule,
„welche hinsichtlich ihrer Kunstleistungen vor keiner der
Schwesteranstalten im Deutschen Reich den Kopf zu
senken brauche und für das geistige Leben der westlichen
Landesteile eine ungeheuere Bedeutung habe". Unter
den Meistern nun, welche in neuerer Zeit der rheinischen
Kunstmetropole diesen hohen Ruhm gesichert haben,
nimmt eine hervorragende Stelle Professor Albert
Baur ein.
Derselbe wurde am 7. Juli 1835 zu Aachen als
Sohn einer angesehenen Patrizierfamilie geboren. Am
dortigen Gymnasium, welches er nach achtjährigem Besuch
im Herbst 1854 mit dem Zeugnis der Reife für die
Universitätsstndien verließ, erwarb er sich eine gründ-
liche Bildung. In seiner Vaterstadt gab es damals
für ein aufstrebendes Talent so gut wie keine künstle-
rischen Anregungen. Erst als Rethel im Rathaussaal
daselbst seine unsterblichen Werke schuf, erfaßte eine solche
Begeisterung für die Malerei den nunmehr zu einem
Jüngling herangewachsenen Gymnasiasten, daß der Ent-
schluß in ihm reifte, dieser Kunst sein ferneres Leben
zu widmen. Allein hierbei hatte er nicht mit den
Traditionen seines Hauses gerechnet. Sein besorgter
Vater, welcher in ihm eine zukünftige Stütze seines Bank-
geschäftes erblickte, sah in der Neigung seines Sohnes
Albrrk Vaur zur Malerkunst eine Liebhaberei, die man wohl nebenbei
Nach einer Naturaufnahme von Zr. Saarstick in Düsseldorf pflegM klMM, die als Lebensberuf über dkM SprößlMg
seiner Familie nicht wohl anstehe. Als daher der junge
Baur nach bestandenem Abiturientenexameu keine Neigung für eine kaufmännische Laufbahn zeigte, wurde im
Familienrat beschlossen, er solle zunächst in Bonn juristische Studien betreiben; man gab sich der stillen Hoff-
nung hin, daß bei den Freuden des Studentenlebens die Begeisterung für die Kunst bald wie ein Strohfeuer

Die Aunst für Alle V
 
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