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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Zimmern, Helen: Die neapolitanische Malerschule
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0117

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V. Jahrgang, tzeft 6

iA. Dezember 1889


—tzerau^gegeben bon Friedrich Recht
.Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Hesten von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnement-Preis im Buchhandel
oder durch die Post Meichspostverzeichnis Nr. 3259, bahr. Verzeichnis 415) 3 MI. 60 Ps. sür das Vierteljahr (6 Heste); das einzelne Heit 75 Pf. — Inserate die vier-
gespaltene Nonpareillezeile 50 Ps. Beilagen 6 MI. sür das Tausend, bei größerm Format od.Umsang Preisausschlag. DiejeweiligeAuslagehöhe wird ans Ansrage mitgeteilt.


Vater, vrrgieb ihnrn! von D. Morelli

Die neapolitanische Malerschulc
von Delen Zimmern
TTVüe neapolitanische Malerschule zeigte
stets eine große- Verschiedenheit mit
denjenigen des übrigen Italiens, wozu
wohl größtenteils die mit griechischem Blut
vermischte Bevölkerung, das freie Leben in
den Abruzzen, und die wildromantische
Szenerie Kalabriens beigetragen haben
mag. Den besten Beweis, daß sich auch
früher diese Schule durch südlichen „brio",
Lebenslust, Farbe und Wärme vor den
andern hervorthat, liefern Salvator Rosa,
Luca Giordano, Ribera, diese feurigen,
kühnen Geister, die die Phantasie Und den
Ton über die Form setzten. Dieser Geist
lebt auch noch in ihren Nachkommen und
der Ort, wo sich die moderne Kunst am
lebendigsten offenbart, ist zweifellos die
Zauberstadt an dem herrlichen Golf. Oft
toll in ihrer überschwänglichen Phantasie,
singt, tanzt und lacht neapolitanische Kunst
in einem wahren Bacchanal von Farbe,
Lust und glühendem Sonnenschein, das
sich in vollkommener Übereinstimmung mit
ihrer Wiege und Umgebung beendet. „Die
größte Schwierigkeit, mit der' wir neapo-
litanischen Maler zu rechnen haben —
sagte einer der hervorragendsten derselben
vor einiger Zeit zu mir — ist das leb-
hafte Kolorit unsres herrlichen Golfes.
Sogar die, welche im nördlichen Teil
Italiens leben, sind geneigt, unsre Dar-
stellungen für unwahr zu halten, um wie
viel mehr, je weiter es gegen Norden geht,
wo die Sonne nicht diese ungemilderte
Grellheit der Töne hervorbringt." Diese
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