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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 5.1889-1890

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Preisausschreibungen - Vermischte Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.10738#0196

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Denkmäler rc. — Preisausschreiben — vermischte Nachrichten

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der Promenade stets gezeigt. Die eine Hand stützt sich auf den
Stock, die andre hat einen Finger zwischen die Knöpfe der Weste
geschoben. — Zu dem für den neuen Markt in Berlin bestimm-
len Lntherdenkmale stellt Prof. Otto jetzt die Modelle der Neben-
figuren Melanchlon und Bugenhagen her. Den Guß besorgt die
Gladenbecksche Gießerei in Friedrichshagen.
— Hannover. Professor Dopmeyer bat die Kolossal-
statue Gutenbergs im Thonmodell vollendet. Sie soll mit den
allegorischen Darstellungen der vier Weltteile einen von Kom-
merzienrat Ebhardt der Stadt Hannover gestifteten Monumen-
talbrunnen zieren, dessen architektonischen Aufbau Bauinspektor
Rowald entworfen hat. Den Guß besorgt die Gladen-
becksche Gießerei in Berlin.
— Bremen. Ein von Bildhauer Sommer in Rom
modellierter, von H. A. Gildemeister gestifteter Monumental-
brunnen wird hier aufgestellt. Die Brunnengruppe wird in Bronze
ausgeführt; sie stellt einen mit einer Schlange kämpfenden Cen-
tauren dar.

Preisausschreiben
— Hamburg. Um das Interesse für die originalen
Schöpsungen der Radi erkunst zu heben und nach seinen Kräf-
ten zu fördern, beabsichtigt der Hamburger Kunstverein
für das Jahr 1890 eine Originalradierung (Maler-
radierung) als Prämienblatt an seine Mitglieder zu ver-
teilen. — Zu diesem Behufe richtet der Vorstand des Hambur-
ger Kunstvereins an alle deutschen Radierer des In- oder Aus-
landes das Ersuchen, sich an einem Wettbewerb zu beteiligen.
Wie erwähnt, handelt es sich ausschließlich um Originalarbeiten
und zwar um solche, die bislang nicht in den Handel gelangten. —
Über das Motiv, sowie über die Bildgröße hat der Vorstand
beschlossen, keine einschränkenden Bestimmungen zu treffen, auch
ist die Bestimmung der Radierung als Wandschmuck oder sür
die Mappe dem Ermessen der Künstler anheimgegeben. Der
Verein benötigt mindestens 1800 Exemplare (eine Nachbestellung

ist Vorbehalten) und bewilligt einen Preis von M. 4.50 pro
Blatt. Die Wahl erfolgt durch den Ausschuß des Kunstvereins.
Anderweitige Preise oder Gratifikationen werden nicht verteilt,
jedoch wird der Ausfall der Wahl — falls die künstlerische
Qualität der eingesandten Blätter eine Wahl rechtfertigt —
öffentlich bekannt gemacht. Die Abgabe von Abdrücken der
Origrnalarbeit seitens der Künstler, bezw. deren geschäftlichen
Vertreter ist Bedingung. Nach Verlaus eines Jahres nach der
Ablieferung der Exemplare an den Knnstverein steht dem Künst-
ler das Recht des öffentlichen Vertriebes zu. Die verehrlichen
Bewerber werden ersucht, ihre Arbeiten bis zum 1. Oktober 1890
einzuliefern. Die gesandten Arbeiten werden, zu einer Aus-
stellung vereint, dem Publikum zur Anschauung gebracht werden.
rc. Berlin. Der Ginsberg-Preis, welcher zum Andenken
an den aus der Insel Jschia verunglückten Maler von dessen
Familie gestiftet wurde, ist an der Hochschule der bildenden
Künste, im Betrage von 2000 M., dem Studierenden Maler
Ludwig Dettmanu aus Hamburg, einem Schüler des Atelier
von Professor Woldemar Friedrich, verliehen worden.
— Budapest. Zur Erlangung von Plänen für eine
neue katholische Kirche ist ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die
verwendbare Bausumme beträgt 400,000 Gulden. Wahl des Stils
bleibt dem Bewerber überlassen. Die drei beste» Arbeiten werden
mit je 1000 Gulden ausgezeichnet. Einreichungsfrist bis ZI. Au-
gust 1890. Nähere Aufschlüsse erteilt das Hauptstädtische Jn-
genieuramt im Ralhause, IV Leopoldgasse.
O. VV. Berlin. Für die von der Akademie der Künste
Hierselbst ausgeschriebenen Stipendien beider Michael Beer-
schen Stiftungen sind Aufgaben in diesem Jahre nicht zu stellen
gewesen, da um das Stipendium der ersten Stiftung jüdische
Maler aller Fächer und um das Stipendium der zweiten
Stiftung Kupferstecher ohne Rücksicht auf das religiöse Be-
kenntnis sich bewerben können. Der Termin zur Ablieferung
der Konkurrenzarbeilen ist auf den 4. Juni d.J. festgesetzt worden.
Aussührliche Programme können von den Akademien und den
diesen gleichstehenden Kunstschulen Deutschlands bezogen werden.
Vermischte Nachrichten
— Berlin. Der deutsche Kaiser hat die Willens-
meinung zu erkennen gegeben, daß künftighin von seiner
Person oder seinen Vorfahren weder Gemälde noch Bild-
werke ohne sein Vorwissen für öffentliche Kunst- rc. An-
stalten und Sammlungen, sowie überhaupt zu Lasten von
Staats- oder solchen öffentlichen Fonds, über welche
Staatsbehörden zu verfügen haben, bestellt werden dürfen.
Augenscheinlich richtet sich diese Anordnung gegen jene
künstlerüch wertlosen und meist unähnliche», um nicht zu
sagen Kankalurbildnisje, die man besonders in der Provinz
so häufig findet.
— Uns geht soeben der zwölfte Jahrgang 1890 des
„Allgemeinen Kunst - Ausstellungskalenders"
zu, den das Kunstspeditionsgeschäst von Gevr. Wetsch auch
dieses Jahr wieder herausgidl (Preis 50 Pf., ein Überschuß
fällt der Münchener Künstlergenossenschafl zu). Der Kalen-
der gibt außer dem Kalendarium zunächst eine Aufstellung
der allgemeinen Regeln bei Beschickung von Kunst-Aus-
stellungen, dann in vier Abteilungen ein sorgfältig zu-
sammengeftelltes Verzeichnis der periodischen, permanenten
(Cyklus- und Wailder-Musstellungen, der permanenten
Ausstellungen von Kuustvereinen und Genossenschaften
und der Kunsthandlungen. Er ist also für die Künstler,
welche die Ausstellungen beschicken, ein willkommener und
zuverlässiger Ratgeber. Das dankenswerte Entgegen-
gegenkommen der Herren Wetsch, die auch dieses Jahr
den Kunstausstellungskalender redigieren werden, den wir
auf der zweiten Umschlagsseile des öfteren zu veröffent-
lichen pflegten, ermöglicht es uns, in diesem Heft das
Verzeichnis der periodischen Ausstellungen, soweit sie fest-
stehen, und hierneben eine Übersichtskarte sämtlicher Aus-
stellungsorte pro 1890 zu veröffentlichen.
Aedaktionsschkuß 18. Januar — Ausgabe 1. Sebruar
Inhalt des neunten bestes: tzkLt: Wolfgang Kirchbach.
In der Bildergalerie — Johannes Proelb. Modelle —
H. Barth. Römerbrief — Kunstnotizen rc. Aitderbeikagen:
Karl Hoff. Erste Liebe - Gabriel Max. Die Hexe -
Gregor von Bochmann. Am alten Fifchmarkt bei Reval —
Kaspar Ritter. Bei der Großmutter.

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Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz — Druck der Bruckmann'schen Luchdruckerei in München
 
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