DOI Heft:
[Heft 5 (1. Dezember 1903)]
DOI Artikel:Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0134
VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN
graf leopold von kalckreuth der dengler (1900)
ruhe) versucht sich in Böcklinschen Glutfarben. Schiffsbild gab H. W. Mf.sdag (Haag), zu dessen
Recht verlegen machten uns die Einsendungen der braunen Werten das jugendlich ungestüme »Hafen-
Düsseldorfer, fast durchgängig zahme Backfisch- bild« von J. H. v. Mastenbroek (Rotterdam) in
literaturbilder. Ein kräftiges Menageriebild von Prof. scharfem Kontrast steht. Wir zögern nicht, ihm
P. Meyerheim (Berlin) macht uns wieder lebendig. jedoch den Vorzug vor allen anderen gleichen
Aber weder Prof. F. Brütt's (Cronberg) »Christus Motiven zu geben. F. Hart Nibbrig ist neben
Victor«, noch zahlreiche andere Einsendungen reprä- Breman der einzige und der stärkere Pointiiiist.
sentieren das Ausland würdig. Recht merkwürdig Fast japanisch schattenlos stehen seine Umrisse da.
und in seinem großen Umfang sehr anspruchsvoll Vergessen wir nicht der Einsendung des kürzlich
wirkt das Hauptstück des Triptychons »Rheingold« leider so jung verstorbenen Paul Rinks (Edam):
von H. Luns (Brüssel), der, wie wir früher bereits »Braut und Bräutigam in Vollendam«, ein fast lebens-
berichteten, stark zum Dekorativen neigt. Von ein- großes und lebenskräftig hingesetztes Bild, in großen
heimischen Künstlern sei die verdienstvolle Arbeit Zügen und etwas matten Farben. Weniger stark
von Frau S. Bisschop-Robertson (Haag) erwähnt, scheint uns sein zweites Bild »Kinder buiten«. Die
deren kraftvoll sicherer Strich an Breitner erinnert, beiden Hauptvertreter des holländischen Porträts
und die in Zeichnung und Farbentönen eine wirk- haben wir schon besser gesehen als diesmal. Jan
liehe Persönlichkeit verrät. (Ein prächtiges Bildchen Veth (Bussum) zeigt acht Porträts, aber nur eines,
sahen wir auch von ihr im Museum Boymans zu das Bild eines Knaben (mit italienischer Landschaft
Rotterdam.) Ein hübsches Landschaftsbild finden wir als Hintergrund) mit eigentümlich hellen sprechenden
von Jo. Koster (Zwolle), die auch im Pastell mit Augen, weiß uns zu fesseln. Auch Therese
einem erwähnenswerten Kinderbild vertreten ist, Schwartze's Bild des Herrn Staats Forbes, Lon-
das allerdings bei dem ziemlich schwierigen Problem don u. a. ist nicht stärker. Durch seine Färben-
der Harmonie der rosa Gesichtstöne mit den etwas gebung fällt uns Jan Sluiters (Amsterdam) auf.
blaurosa Tönen des Kleides einigermaßen in Kon- Er dürfte sich viel mit dem Studium von Jordaens
flikt gerät. Auffallend durch seine grell beleuchteten beschäftigt haben. Mehr als die Oelbilder wissen
und doch zarten Farben ist das >Sommeridyll< von im allgemeinen die Pastelle, Aquarelle und Zeich-
W. Maris (Haag), einem Sohn des berühmten Jab nungen zu interessieren. Sehr im Vordergrund steht
Maris. Ein wirklich schön getöntes, vornehmes Prof. H. v. bartels(München)und F.v. Lef.mputten
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graf leopold von kalckreuth der dengler (1900)
ruhe) versucht sich in Böcklinschen Glutfarben. Schiffsbild gab H. W. Mf.sdag (Haag), zu dessen
Recht verlegen machten uns die Einsendungen der braunen Werten das jugendlich ungestüme »Hafen-
Düsseldorfer, fast durchgängig zahme Backfisch- bild« von J. H. v. Mastenbroek (Rotterdam) in
literaturbilder. Ein kräftiges Menageriebild von Prof. scharfem Kontrast steht. Wir zögern nicht, ihm
P. Meyerheim (Berlin) macht uns wieder lebendig. jedoch den Vorzug vor allen anderen gleichen
Aber weder Prof. F. Brütt's (Cronberg) »Christus Motiven zu geben. F. Hart Nibbrig ist neben
Victor«, noch zahlreiche andere Einsendungen reprä- Breman der einzige und der stärkere Pointiiiist.
sentieren das Ausland würdig. Recht merkwürdig Fast japanisch schattenlos stehen seine Umrisse da.
und in seinem großen Umfang sehr anspruchsvoll Vergessen wir nicht der Einsendung des kürzlich
wirkt das Hauptstück des Triptychons »Rheingold« leider so jung verstorbenen Paul Rinks (Edam):
von H. Luns (Brüssel), der, wie wir früher bereits »Braut und Bräutigam in Vollendam«, ein fast lebens-
berichteten, stark zum Dekorativen neigt. Von ein- großes und lebenskräftig hingesetztes Bild, in großen
heimischen Künstlern sei die verdienstvolle Arbeit Zügen und etwas matten Farben. Weniger stark
von Frau S. Bisschop-Robertson (Haag) erwähnt, scheint uns sein zweites Bild »Kinder buiten«. Die
deren kraftvoll sicherer Strich an Breitner erinnert, beiden Hauptvertreter des holländischen Porträts
und die in Zeichnung und Farbentönen eine wirk- haben wir schon besser gesehen als diesmal. Jan
liehe Persönlichkeit verrät. (Ein prächtiges Bildchen Veth (Bussum) zeigt acht Porträts, aber nur eines,
sahen wir auch von ihr im Museum Boymans zu das Bild eines Knaben (mit italienischer Landschaft
Rotterdam.) Ein hübsches Landschaftsbild finden wir als Hintergrund) mit eigentümlich hellen sprechenden
von Jo. Koster (Zwolle), die auch im Pastell mit Augen, weiß uns zu fesseln. Auch Therese
einem erwähnenswerten Kinderbild vertreten ist, Schwartze's Bild des Herrn Staats Forbes, Lon-
das allerdings bei dem ziemlich schwierigen Problem don u. a. ist nicht stärker. Durch seine Färben-
der Harmonie der rosa Gesichtstöne mit den etwas gebung fällt uns Jan Sluiters (Amsterdam) auf.
blaurosa Tönen des Kleides einigermaßen in Kon- Er dürfte sich viel mit dem Studium von Jordaens
flikt gerät. Auffallend durch seine grell beleuchteten beschäftigt haben. Mehr als die Oelbilder wissen
und doch zarten Farben ist das >Sommeridyll< von im allgemeinen die Pastelle, Aquarelle und Zeich-
W. Maris (Haag), einem Sohn des berühmten Jab nungen zu interessieren. Sehr im Vordergrund steht
Maris. Ein wirklich schön getöntes, vornehmes Prof. H. v. bartels(München)und F.v. Lef.mputten
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