~^32> PERSONAL- UND ATELIER-NACHRICHTEN <^=^-
JULES DUPRE DER TEICH
Sein „Dorf in Flandern" mit den rotdächerigen seinen hier ausgestellten Arbeiten verdient besonders
Häusern hinter herbstlichen Bäumen, sein „Bach ein „Interieur" hervorgehoben zu werden, mit
im Frühling", der blau und fröhlich zwischen grünen grünen Möbeln und mit einem runden licht-
Weiden dahin fließt, sein „Garten" in dessen grüner braunen Eckofen. In der Mitte des Zimmers eine
Wildnis rosafarbene Malven blühen, seine „Allee" gedeckte Frühstückstafel mit einem Crysanthemen-
am späten Nachmittag, unter grauem Himmel, mit Strauß. Hinten ein Ausblick in einen grünen Garten,
den seltsam zerzausten Bäumen, die man in Belgien Eine sehr aparte, geschmackvolle Leistung, die für
in der Nähe der See findet, sind in ihrer Art sich allein den Künstler sehr empfehlen würde,
komplette Meisterwerke. Man sieht außerdem noch Ein Blumenstilleben auf einem Verandatisch en
andere schöne Arbeiten, die dem Talent Baums plein air hat schöne Momente. Dagegen haftet
das beste Zeugnis ausstellen. Bei Curt Herr.mann, einigen Freilichtbildern von Damen, so gesund der
der sich seiner alten Liebe: dem farbenleuchtenden, farbige Ausdruck ist, noch eine gewisse Mühselig-
auf wenige starke Noten gestellten Blumen- und keit und malerische Leere an. Man darf aber von
Früchte-Stilleben wieder zugekehrt hat, ist ebenfalls der Energie Heinrich Hübners erwarten, daß er
eine freiere Anwendung des neoimpressionistischen auch auf diesem Gebiete noch Erfreuliches produ-
Prinzips zu konstatieren. Er bringt ein oder zwei zieren wird. Hans Rosenhagen
starkfarbige Objekte in Harmonie zu einem weißen
flimmernden Hintergrunde und einer ebensolchen
Tischdecke durch Uebertragung der steigernden PFCJtjnNAI IINH
Komplementärfarben in das Weiße. Er erreicht auf rtnOUINAL- UNU
diese Weise ein ganz erstaunliches Leuchten der ATri IFD MArJUDIPUTTM
Blüten, Früchte und Gläser. Die feinsten unter rt I CLIC.K - NAV,riHH-n I C.N
seinen Arbeiten zeigen Margueriten in einer blau
und grünen Vase neben einer flachen bläulichen 1V4ÜNCHEN. München als Kunststadt bildet so-
Schale, eine niedrige Schüssel voll Crevettes neben zusagen ein großes Vogelnest, in das allerhand
einer grünen Flasche, eine grünliche Weintraube Kuckucke ihre Eier legen, um sie von andern aus-
neben einem gelben und einem grünen Apfel. Der brüten zu lassen. Sind die Jungen nun einmal
Künstler hat die Wirkung seiner Vorführung dadurch flügge, müssen sie das heimliche Nest verlassen,
etwas beeinträchtigt, daß er zuviel von diesen Stil- um selber für ihr Fortkommen zu sorgen. Es ist
leben ausstellt. Die Nuancierung der einzelnen Pro- eine bekannte Tatsache, daß München, eine Brut-
bleme ist unter sich zu delikat, um im Nebeneinander statte vieler Talente, für sie doch nicht genügend
nicht den Eindruck einer gewissen Eintönigkeit Spielraum bietet. Schon wieder hat einer unsere
hervorzurufen. Heinrich Hübner ist einer der Stadt verlassen, der Bildhauer Josef Rauch. Nicht
ernsthaftesten und fleißigsten unter den jüngeren leicht führte Gabriel v. Seidl einen Bau aus, bei
Berliner Malern. Die leichterrungenen Erfolge seines dem die bildnerische Ausschmückung nicht Josef
Bruders Ulrich haben ihn nicht ins Schwanken Rauch besorgte. Seine ganze Kunstanschauung
gebracht. Er geht ruhig seinen Weg weiter. Von entsproß der heimatlichen Tradition. Hingewiesen
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JULES DUPRE DER TEICH
Sein „Dorf in Flandern" mit den rotdächerigen seinen hier ausgestellten Arbeiten verdient besonders
Häusern hinter herbstlichen Bäumen, sein „Bach ein „Interieur" hervorgehoben zu werden, mit
im Frühling", der blau und fröhlich zwischen grünen grünen Möbeln und mit einem runden licht-
Weiden dahin fließt, sein „Garten" in dessen grüner braunen Eckofen. In der Mitte des Zimmers eine
Wildnis rosafarbene Malven blühen, seine „Allee" gedeckte Frühstückstafel mit einem Crysanthemen-
am späten Nachmittag, unter grauem Himmel, mit Strauß. Hinten ein Ausblick in einen grünen Garten,
den seltsam zerzausten Bäumen, die man in Belgien Eine sehr aparte, geschmackvolle Leistung, die für
in der Nähe der See findet, sind in ihrer Art sich allein den Künstler sehr empfehlen würde,
komplette Meisterwerke. Man sieht außerdem noch Ein Blumenstilleben auf einem Verandatisch en
andere schöne Arbeiten, die dem Talent Baums plein air hat schöne Momente. Dagegen haftet
das beste Zeugnis ausstellen. Bei Curt Herr.mann, einigen Freilichtbildern von Damen, so gesund der
der sich seiner alten Liebe: dem farbenleuchtenden, farbige Ausdruck ist, noch eine gewisse Mühselig-
auf wenige starke Noten gestellten Blumen- und keit und malerische Leere an. Man darf aber von
Früchte-Stilleben wieder zugekehrt hat, ist ebenfalls der Energie Heinrich Hübners erwarten, daß er
eine freiere Anwendung des neoimpressionistischen auch auf diesem Gebiete noch Erfreuliches produ-
Prinzips zu konstatieren. Er bringt ein oder zwei zieren wird. Hans Rosenhagen
starkfarbige Objekte in Harmonie zu einem weißen
flimmernden Hintergrunde und einer ebensolchen
Tischdecke durch Uebertragung der steigernden PFCJtjnNAI IINH
Komplementärfarben in das Weiße. Er erreicht auf rtnOUINAL- UNU
diese Weise ein ganz erstaunliches Leuchten der ATri IFD MArJUDIPUTTM
Blüten, Früchte und Gläser. Die feinsten unter rt I CLIC.K - NAV,riHH-n I C.N
seinen Arbeiten zeigen Margueriten in einer blau
und grünen Vase neben einer flachen bläulichen 1V4ÜNCHEN. München als Kunststadt bildet so-
Schale, eine niedrige Schüssel voll Crevettes neben zusagen ein großes Vogelnest, in das allerhand
einer grünen Flasche, eine grünliche Weintraube Kuckucke ihre Eier legen, um sie von andern aus-
neben einem gelben und einem grünen Apfel. Der brüten zu lassen. Sind die Jungen nun einmal
Künstler hat die Wirkung seiner Vorführung dadurch flügge, müssen sie das heimliche Nest verlassen,
etwas beeinträchtigt, daß er zuviel von diesen Stil- um selber für ihr Fortkommen zu sorgen. Es ist
leben ausstellt. Die Nuancierung der einzelnen Pro- eine bekannte Tatsache, daß München, eine Brut-
bleme ist unter sich zu delikat, um im Nebeneinander statte vieler Talente, für sie doch nicht genügend
nicht den Eindruck einer gewissen Eintönigkeit Spielraum bietet. Schon wieder hat einer unsere
hervorzurufen. Heinrich Hübner ist einer der Stadt verlassen, der Bildhauer Josef Rauch. Nicht
ernsthaftesten und fleißigsten unter den jüngeren leicht führte Gabriel v. Seidl einen Bau aus, bei
Berliner Malern. Die leichterrungenen Erfolge seines dem die bildnerische Ausschmückung nicht Josef
Bruders Ulrich haben ihn nicht ins Schwanken Rauch besorgte. Seine ganze Kunstanschauung
gebracht. Er geht ruhig seinen Weg weiter. Von entsproß der heimatlichen Tradition. Hingewiesen
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