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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Die deutsche Kunstabteilung in St. Louis
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0159

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I

DIE DEUTSCHE KUNSTABTEILUNG IN ST. LOUIS*)

n Heft 3 dieser Zeitschrift bringt Herr sion war, weiß, welche Schwierigkeiten zu
Rosenhagen unter dem Titel: „Deutsche überwinden sind, um eine Ausstellung von
Kunstzustände" so schwere Vorwürfe gegen nur einigermaßen außergewöhnlicher Erschei-
die jüngsten Beschlüsse der Reichsregierung, nung ins Leben zu rufen, nachdem sich seit
daß es dringend geboten erscheint, ihre Be- Jahren jedes Kunstzentrum bemüht, das Beste
rechtigung zu prüfen. auf diesem Gebiet zu leisten; er weiß auch,
Als die deutsche Kunstabteilung für die wie wenig sich die Institution der persön-
Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 von liehen Einladung bewährt hat, indem die
der Reichsregierung organisiert werden sollte, Künstler leider fast immer dort ihr schlech-
schwankte diese nicht, die Durchführung der testes Werk hinschicken, wo sie juryfrei sind.
Ausstellung in die Hände der Allgemeinen Eine Einladung desjenigen Werkes aber,
Deutschen Kunstgenossenschaft zu legen, welches der Jury als beste Vertretung des
welche zu dem Zweck gegründet war, die Künstlers erscheint, ist meist erfolglos, weil
Interessen der deutschen Künstler auf den das erbetene Werk entweder in festen Händen
großen Kunstausstellungen zu vertreten. Der und nicht zu erhalten ist, oder weil der
Deutschland damals zugewiesene Raum war Künstler die Meinung der Jury nicht teilt
so beschränkt, daß man nur dann Hoffnung und in der Wahl des speziell genannten
hegen konnte, hinter den Werken Frankreichs Werkes nur eine Mißachtung seiner übrigen
nicht zurückzustehen, wenn die besten deut- Kunsttätigkeit sieht. Künstler zweiten Ranges
sehen Werke zu einer Eliteausstellung ver- sind freilich weniger empfindlich, dafür ent-
eint würden. sprechen ihre Werke auch nicht allen An-
Diese Hoffnung sollte an der Eigenart der forderungen. Bekommt die Ausstellungsleitung
Künstler und an äußeren Verhältnissen nun nicht das beste Werk eines Künstlers,
scheitern. so muß sie sich eben mit einem minder guten
Wer je Mitglied einer Ausstellungskommis- zufrieden geben. „Den Zufall aber völlig

auszuschalten", vermag selbst die höchste

•) Getreu unserm Grundsatze, völlig unparteiisch unsres Amtes Behörde nicht, SO lange sie nicht Über das
zu walten, geben wir hierdurch einem Angehörigen der Deutschen c*. j r» • *. • .... .

Kunstgenossenschaft das Wort. Die Redaktion gesamte Staats- und Privateigentum willkürlich

ADOLF SCHREYER SCHMUGGLER

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