DIE MEISTER DES PAYSAGE INTIME <
CAMILLE COROT ANSICHT VON SOISSONS
Bilder wie die Egge (Abb. S. 267). Scholle reiht er ausgegangen, bei ganz einfachen, ganz großen
sich an Scholle, so weit das Auge reicht. Ein Werken endete er. Schließlich blieb fastnichts
Pflug, ein paar Erdhaufen, einestehengebliebene Gegenständliches mehr, sondern nur ver-
Egge, weiter hinten, kaum angedeutet, ein Dorf- körperte Ideen, die Ideen des Raumes und
chen dienen nur dazu, den Blick weiter und der Unendlichkeit.
weiter zu führen, bis er sich in der Unendlich- _
keit verliert. Melancholisch undeintönig wirken
die stumpfen braunen Töne. Darüber liegt der . »IchJ?m. Ihne" gestehen, auf die Gefahr hin,
rT r, , . , , ... . .. wieder für einen Sozialisten zu gelten, daß es die
graue Herbsthimmel, zu dem Krahenschwarme menschJliche Seite ist> die mich sam m'eist/n in der
emporsteigen. Niemand hat die unendliche Kunst bewegt, und wenn ich machen könnte, was
Traurigkeit ergreifender geschildert, die an ich möchte, oder es wenigstens versuchen, so würde
trüben Novembertagen über der Natur liegt, ich nichts tun' was nicht das Ergebnis eines Ein-
., . ■ drucks wäre, den ich im Anblick der Natur, sei es
wenn alles Leben auszusterben beginnt, nie- jn dgr Landschafty sei es in Gestalte„t em'pfangen
mand die aufgewühlte Erde greifbarer als er. hätte." — „Ich möchte, daß die Wesen, welche ich
Doch dazwischen finden sich auch idyllische darstelle, aussähen, als ob sie ganz in ihrer Lage
Werke, so das sehr farbige Bild „Der Früh- aufgingen, und daß es unmöglich sei zu denken, daß
.. „ . , ,. o <->«o\ j„_ r>^„ ihnen der Gedanke kommen könnte, etwas anderes
ling" im Louvre (Abb. S. 268) mit der Dar- ^ Menschen und Dinge müssen immer um
Stellung seines von frischem Naß erquickten eines Zweckes willen da sein. Ich wünsche das voll
Gartens, über dem an den dunklen davon- und stark zu geben, was notwendig ist, denn ich
ziehenden Regenwolken noch der Bogen des meine, daß schwächlich ausgedrückte Dinge besser
r. . «. - . j j__• ____P •___ überhaupt nicht gesagt würden, denn sie verlieren
Friedens gespannt ist, dann das in ganz feinen dadurchPgewisse?maßgen ihre Bl'üte und werden ver.
grauen und grünen Tönen gehaltene Bild mit dorben. jean-Francois mim, Briefe
dem Dorfkirchlein seiner Heimat, in das er *
alle Liebe zu dieser hineingelegt zu haben * * ...
<;rhpint (Ahh S Auch das Meer hat er Was der Künstler mcht geliebt hat, nicht liebt,
scheint (Abb. b. z/U). Auen aas meer nat er goU gr niM schildern> kann er nicht schndern.
in einigen wundervollen Bildern verherrlicht Goethe
(Abb. S. 271). Von kleinen Rokokobildchen war
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CAMILLE COROT ANSICHT VON SOISSONS
Bilder wie die Egge (Abb. S. 267). Scholle reiht er ausgegangen, bei ganz einfachen, ganz großen
sich an Scholle, so weit das Auge reicht. Ein Werken endete er. Schließlich blieb fastnichts
Pflug, ein paar Erdhaufen, einestehengebliebene Gegenständliches mehr, sondern nur ver-
Egge, weiter hinten, kaum angedeutet, ein Dorf- körperte Ideen, die Ideen des Raumes und
chen dienen nur dazu, den Blick weiter und der Unendlichkeit.
weiter zu führen, bis er sich in der Unendlich- _
keit verliert. Melancholisch undeintönig wirken
die stumpfen braunen Töne. Darüber liegt der . »IchJ?m. Ihne" gestehen, auf die Gefahr hin,
rT r, , . , , ... . .. wieder für einen Sozialisten zu gelten, daß es die
graue Herbsthimmel, zu dem Krahenschwarme menschJliche Seite ist> die mich sam m'eist/n in der
emporsteigen. Niemand hat die unendliche Kunst bewegt, und wenn ich machen könnte, was
Traurigkeit ergreifender geschildert, die an ich möchte, oder es wenigstens versuchen, so würde
trüben Novembertagen über der Natur liegt, ich nichts tun' was nicht das Ergebnis eines Ein-
., . ■ drucks wäre, den ich im Anblick der Natur, sei es
wenn alles Leben auszusterben beginnt, nie- jn dgr Landschafty sei es in Gestalte„t em'pfangen
mand die aufgewühlte Erde greifbarer als er. hätte." — „Ich möchte, daß die Wesen, welche ich
Doch dazwischen finden sich auch idyllische darstelle, aussähen, als ob sie ganz in ihrer Lage
Werke, so das sehr farbige Bild „Der Früh- aufgingen, und daß es unmöglich sei zu denken, daß
.. „ . , ,. o <->«o\ j„_ r>^„ ihnen der Gedanke kommen könnte, etwas anderes
ling" im Louvre (Abb. S. 268) mit der Dar- ^ Menschen und Dinge müssen immer um
Stellung seines von frischem Naß erquickten eines Zweckes willen da sein. Ich wünsche das voll
Gartens, über dem an den dunklen davon- und stark zu geben, was notwendig ist, denn ich
ziehenden Regenwolken noch der Bogen des meine, daß schwächlich ausgedrückte Dinge besser
r. . «. - . j j__• ____P •___ überhaupt nicht gesagt würden, denn sie verlieren
Friedens gespannt ist, dann das in ganz feinen dadurchPgewisse?maßgen ihre Bl'üte und werden ver.
grauen und grünen Tönen gehaltene Bild mit dorben. jean-Francois mim, Briefe
dem Dorfkirchlein seiner Heimat, in das er *
alle Liebe zu dieser hineingelegt zu haben * * ...
<;rhpint (Ahh S Auch das Meer hat er Was der Künstler mcht geliebt hat, nicht liebt,
scheint (Abb. b. z/U). Auen aas meer nat er goU gr niM schildern> kann er nicht schndern.
in einigen wundervollen Bildern verherrlicht Goethe
(Abb. S. 271). Von kleinen Rokokobildchen war
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