der roten Platte die Wangenteile etwas
stärker. Der rote Bart wird sodann auf
beiden Platten, nachdem die übrigen Teile
mit Seidenpapier verdeckt sind, ganz kräftig
übertönt. Das Haupthaar wird etwas stärker
als die Fleischteile mit Ton überlegt. Da
der Hintergrund blau werden soll, so ist
derselbe mit dem Schaber auf der gelben
Platte ganz zu beseitigen. Auf der roten
Platte muß er stark aufgelichtet werden, falls
die Abtönung in Rot nicht erwünscht wäre.
Wo im Fleisch grünliche Töne entstehen
sollen, genügt es, diese auf der roten Platte
eine Idee aufzuhellen; wo violette Färbung
verlangt wird, helle man das Gelb etwas auf.
Auf der blauen Platte ist der blaue Grund
mit einem kräftigen Spritzton zu überlegen,
ferner das Haupthaar etwas abzutönen. Sind
besonders reine Stellen zu erzielen, so ge-
nügt es, diesen eine kleine Aufhellung an-
gedeihen zu lassen. Im übrigen muß sich
der Künstler sehr hüten, an der Blauplatte
viel zu retouchieren. Der Uebereinander-
druck dieser nun fürs erste fertigen Platten
ergibt gewöhnlich schon ein Bild, das den
Künstler für die Mühe seiner Arbeit lohnt.
Was weiter an den Platten zu wünschen
übrig bleibt, muß mit der größten Vorsicht
gemacht werden, denn schon ganz kleine
Retouchen mit der Schabnadel geben eine
große Wirkung, wo Tonunterschiede gestei-
gert werden sollen. Aber durch vorsichtiges,
wohl überlegtes Arbeiten lassen sich gerade
nun, wo der Künstler schon einen Druck vor
sich hat, die überraschendsten Effekte erzielen.
Besonders für Stimmungslandschaften bietet
diese Technik ein dankbares Fefti, das dem
Künstler ganz neue Ausdrucksmittel an die
Hand gibt. Da erscheint es meist ange-
bracht, die Grundfarben nicht ganz rein zu
wählen, sondern schon diesen eine feine Ab-
tönung zu geben. Auch können überhaupt
drei fein harmonierende Töne zum Druck
gewählt werden, die als Resultat einen noblen
Akkord in Tönen ergeben. Immer wird das
Verfahren bei geringer Mühewaltung neuen
Reizen zum Ausdruck verhelfen, immer
werden sich von dem Einzelnen neue Kom-
binationen finden lassen, die zu neuen
Wirkungen führen. Doch das wird wohl
erst der ganz erfassen können, der sich mit
dem Verfahren einmal befaßt hat.
263
stärker. Der rote Bart wird sodann auf
beiden Platten, nachdem die übrigen Teile
mit Seidenpapier verdeckt sind, ganz kräftig
übertönt. Das Haupthaar wird etwas stärker
als die Fleischteile mit Ton überlegt. Da
der Hintergrund blau werden soll, so ist
derselbe mit dem Schaber auf der gelben
Platte ganz zu beseitigen. Auf der roten
Platte muß er stark aufgelichtet werden, falls
die Abtönung in Rot nicht erwünscht wäre.
Wo im Fleisch grünliche Töne entstehen
sollen, genügt es, diese auf der roten Platte
eine Idee aufzuhellen; wo violette Färbung
verlangt wird, helle man das Gelb etwas auf.
Auf der blauen Platte ist der blaue Grund
mit einem kräftigen Spritzton zu überlegen,
ferner das Haupthaar etwas abzutönen. Sind
besonders reine Stellen zu erzielen, so ge-
nügt es, diesen eine kleine Aufhellung an-
gedeihen zu lassen. Im übrigen muß sich
der Künstler sehr hüten, an der Blauplatte
viel zu retouchieren. Der Uebereinander-
druck dieser nun fürs erste fertigen Platten
ergibt gewöhnlich schon ein Bild, das den
Künstler für die Mühe seiner Arbeit lohnt.
Was weiter an den Platten zu wünschen
übrig bleibt, muß mit der größten Vorsicht
gemacht werden, denn schon ganz kleine
Retouchen mit der Schabnadel geben eine
große Wirkung, wo Tonunterschiede gestei-
gert werden sollen. Aber durch vorsichtiges,
wohl überlegtes Arbeiten lassen sich gerade
nun, wo der Künstler schon einen Druck vor
sich hat, die überraschendsten Effekte erzielen.
Besonders für Stimmungslandschaften bietet
diese Technik ein dankbares Fefti, das dem
Künstler ganz neue Ausdrucksmittel an die
Hand gibt. Da erscheint es meist ange-
bracht, die Grundfarben nicht ganz rein zu
wählen, sondern schon diesen eine feine Ab-
tönung zu geben. Auch können überhaupt
drei fein harmonierende Töne zum Druck
gewählt werden, die als Resultat einen noblen
Akkord in Tönen ergeben. Immer wird das
Verfahren bei geringer Mühewaltung neuen
Reizen zum Ausdruck verhelfen, immer
werden sich von dem Einzelnen neue Kom-
binationen finden lassen, die zu neuen
Wirkungen führen. Doch das wird wohl
erst der ganz erfassen können, der sich mit
dem Verfahren einmal befaßt hat.
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