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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Kleinpaul, Johannes: Das neue Treppenhaus im Albertinum in Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0398

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GESAMTANSICHT DES TREPPENHAUSES IM ALBERTIN UM ZU DRESDEN
Aas dem H. Prell-Werk, Verlag von G. Eggers, Berlin

DAS NEUE TREPPENHAUS IM ALBERTINUM
ZU DRESDEN

Von Johannes Kleinpaul-Dresden

Just genau eine halbe Woche nach seinem
fünfzigsten Geburtstage hat Professor Her-
mann Prell, seit 1891 Leiter eines Meister-
ateliers für Geschichtsmalerei an der Dresdener
Königl. Akademie der bildenden Künste, am
2. Mai das von ihm binnen der letzten sechs
Jahre in allen Teilen neu ausgebaute und
mit Malerei und Bildhauerkunstwerken ge-
schmückte Treppenhaus der Kgl. Skulpturen-
sammlung auf der Brühischen Terrasse der
Oeffentlichkeit übergeben. Dadurch ist nun
endlich dieses ganze Bauwerk selber fertig-
gestellt, das an Stelle des einstigen Altdresdener
Zeughauses errichtet, in der Zwischenzeit
freilich bereits wieder für seine Bestimmung
zu klein wurde; die sehenswerte Abteilung
moderner französischer Plastiken, in der sich
viele Werke von ganz außergewöhnlich großen
Ausmessungen, wie z. B. Bartholomees Monu-
ment aux Morts, befinden, mußte deshalb in
ein anderes Haus, das ehemalige Coselpalais,
verlegt werden. Ursprünglich sollte das Trep-
penhaus des Albertinums nur mit Malereien
ausgeschmückt, sonst aber so, wie es war,

belassen werden. Hermann Prell, der aus
dem dieserhalb veranstalteten Wettbewerbe
als Sieger hervorging, wußte aber das Kgl.
Ministerium zu überzeugen, daß auf solche
Art nicht viel zu erreichen sei, und so ward
eine durchgreifende Umgestaltung beschlossen
und deren Durchführung ihm schließlich ganz
allein übertragen. Hermann Prell, der sich
schon vorher an vielen Orten und unter den
verschiedenartigsten Verhältnissen einen Platz
unter den bedeutendsten deutschen Raum-
künstlern der Gegenwart erworben hatte, kam
dadurch zum ersten Male in die schon längst
ersehnte Lage, einmal ganz aus dem Neuen
und ganz aus dem Vollen heraus zu schaffen
und alle Erfahrungen bei dieser neuen An-
lage nutzen zu können, alle die Pläne und
Ideen dabei zu verwirklichen, die ihn bis dato
erfüllt hatten, ohne doch noch jemals zu ihn
ganz befriedigenden Lösungen zu führen.
Denn zuerst im Berliner Architektenhause
und zuletzt im Palazzo Caffarelli der deut-
schen Gesandtschaft zu Rom, dazwischen in
den Rathäusern zu Worms und Hildesheim,

Die KN für Alle XIX.

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