DOI Artikel:
Hölzel, Adolf: Über künstlerische Ausdrucksmittel und deren Verhältnis zu Natur und Bild, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12355#0131
DEREN VERHÄLTNIS ZU NATUR UND BILD <^=v-
Geltung zu bringen. Auf diese Weise er- zellan als solche in Verwendung kommen,
reicht er mit den geringsten Mitteln, die desto mehr geht die Kunst ihrem Verfall
er als Kontrast oder Ausgleich verwendet entgegen. Mit der immer beliebter werdenden
ausspielt, jene wunderbaren Wirkungen, die Miniaturmalerei verschwindet trotz großer und
uns zu so hoher Begeisterung hinreißen. bedeutender Talente nach und nach alles
So lange die großen Natur- und künstleri- Streben nach wahrer Kunst. Vollends aber
sehen Gesetze von den Meistern der hollän- verwischt der Dreißigjährige Krieg, in den
dischen und belgischen Kleinkunst hoch- fast alle Länder des Kontinents verwickelt
gehalten werden, erhält sich dort die Kunst sind, wie auch weitere Kämpfe alle wirk-
auf ihrer Höhe. Bedingt durch die Räume lieh künstlerische Tradition,
der Privatbesteller, nehmen die Bilder aller- (Schluß folgt.)
dings kleinere Formate an, und Hand in Hand
damit geht gleichzeitig eine subtilere Durch-
arbeitung. Diese führt schließlich so weit,
daß dem Maler als ständiges Hilfsmittel die GEDANKEN UBER KUNST
Lupe in die Hand gedrückt wird. So sehen Setzen wir den Fally daß durch ein Wunder ein
wir Bilder feinster, eingehendster Durchar- Metsu oder ein Pieter de Hooch mitten unter uns wieder
beitung von großem Kunstwerte entstehen. auferstände, welche Saat würde er nicht säen kön-
Je mehr aber von seilen der Besteller der ne"\u"d Riehes dankbare und reiche Feld würde
., „ ,. r» ' ■ i.e-« j s'ch 'hm bieten, darauf gute Maler und schone
Hauptwert auf diese Durchfuhrung und zu- Werke zum LicM erbluhen könnten! Unsere un-
gleich auf das Gegenständliche in der Dar- wissenheit hat keine Grenzen. Man möchte sagen,
Stellung gelegt wird, je mehr die Maler den daß das Geheimnis der Malkunst seit langer Zeit
Wünschen in dieser Beziehung entsprechen, verloren gegangen und daß die letzten Meister, die
i-^ .,■ „,■ , ,. m« i - j j 11 ihrer Behandlung völlig erfahren waren, davon-
je glatter schließlich die Malgrunde werden gegangen sind unäd def Schlüssel mitgenommen
und je häufiger endlich Elfenbein und Por- haben. Fromentin
RUYSDAEL
Die Kunst für Alle XX.
113
landschaft
15
Geltung zu bringen. Auf diese Weise er- zellan als solche in Verwendung kommen,
reicht er mit den geringsten Mitteln, die desto mehr geht die Kunst ihrem Verfall
er als Kontrast oder Ausgleich verwendet entgegen. Mit der immer beliebter werdenden
ausspielt, jene wunderbaren Wirkungen, die Miniaturmalerei verschwindet trotz großer und
uns zu so hoher Begeisterung hinreißen. bedeutender Talente nach und nach alles
So lange die großen Natur- und künstleri- Streben nach wahrer Kunst. Vollends aber
sehen Gesetze von den Meistern der hollän- verwischt der Dreißigjährige Krieg, in den
dischen und belgischen Kleinkunst hoch- fast alle Länder des Kontinents verwickelt
gehalten werden, erhält sich dort die Kunst sind, wie auch weitere Kämpfe alle wirk-
auf ihrer Höhe. Bedingt durch die Räume lieh künstlerische Tradition,
der Privatbesteller, nehmen die Bilder aller- (Schluß folgt.)
dings kleinere Formate an, und Hand in Hand
damit geht gleichzeitig eine subtilere Durch-
arbeitung. Diese führt schließlich so weit,
daß dem Maler als ständiges Hilfsmittel die GEDANKEN UBER KUNST
Lupe in die Hand gedrückt wird. So sehen Setzen wir den Fally daß durch ein Wunder ein
wir Bilder feinster, eingehendster Durchar- Metsu oder ein Pieter de Hooch mitten unter uns wieder
beitung von großem Kunstwerte entstehen. auferstände, welche Saat würde er nicht säen kön-
Je mehr aber von seilen der Besteller der ne"\u"d Riehes dankbare und reiche Feld würde
., „ ,. r» ' ■ i.e-« j s'ch 'hm bieten, darauf gute Maler und schone
Hauptwert auf diese Durchfuhrung und zu- Werke zum LicM erbluhen könnten! Unsere un-
gleich auf das Gegenständliche in der Dar- wissenheit hat keine Grenzen. Man möchte sagen,
Stellung gelegt wird, je mehr die Maler den daß das Geheimnis der Malkunst seit langer Zeit
Wünschen in dieser Beziehung entsprechen, verloren gegangen und daß die letzten Meister, die
i-^ .,■ „,■ , ,. m« i - j j 11 ihrer Behandlung völlig erfahren waren, davon-
je glatter schließlich die Malgrunde werden gegangen sind unäd def Schlüssel mitgenommen
und je häufiger endlich Elfenbein und Por- haben. Fromentin
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Die Kunst für Alle XX.
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