DIE ZUKUNFT DER KUNSTAUSSTELLUNGEN
Von Hans Rosenhagen
Auf keinem anderen Gebiete öffentlicher Be- fährlich. Dessen Mattwerden zu verbergen,
tätigung ist die Scheu, sich mit Tatsachen ist natürlich aller zurückgebliebenen Künstler
auseinanderzusetzen, so groß wie auf dem innigstes Bestreben. Wehe dem, der jene
der Kunst. Wenn sonst im Leben Einrich- Tatsache erwähnt, und Fluch der Gelegenheit,
tungen oder Persönlichkeiten sich nicht mehr die sie der Welt zur Kenntnis bringt! Daher
bewähren — sie mögen vorher soviel Ver- die Besorgnis aller Künstler von schwacher
dienste gehabt haben, wie sie wollen — so Potenz und fadenscheinigem Ruhm vor der
treten eben andere an ihre Stelle, ohne daß Kritik, und daher die Furcht, daß die großen
die Welt darüber zugrunde ginge. Nur in Ausstellungen abgeschafft werden könnten,
der Kunst ist es an- die auch minderwer-
ders. Da soll alles sa- i—^^^^^^—m^^^^^^^^^^^^^^^^m! tigen Werken noch ein
krosankt sein: Die In- vMy
stitutionen, an die sich
die Künstler einmal Hft'flHHH^HjHHH^^HjH^^H immer stärker als die
gewöhnt haben und * Menschen. Bei der
jeder einmal schwarz «. t jHB a^^^H enormen Konkurrenz,
auf weiß festgestellte By HH^Nv jPjH^HH die auf allen Gebieten
Ruhm. Das mag zu- der Kunst herrscht,
sam inen hängen mit HRHpi' jjSBP** IBPP* fallen schließlich alle
der Abneigung aller ^^^BfiB "sJ^BiPr ' Rücksichten fort. Aus
Künstler, sich mit j^fffjl WttS|Hf v dem musischen Spiel
den Alltäglichkeiten Hfiflr * in den Kunstausstel-
des Daseins herumzu- 4P lungen ist für viele
schlagen. Sodann in Künstler ein Kampf
dem menschlich so jJBM'' # ums Dasein geworden,
begreiflichen Verlan- /' ' ■ \ A der dadurch noch grau-
gen, am Ziele auszu- « ^--*^-^%> samer erscheint, daß
ruhen und die Früchte JUt M~ ' er mit einem Streit um
großer Anstrengungen mJm ''Cyt i..... - die Form des Kampfes
in Ruhe, ohne Auf- HB >, Wi kompliziert ist, bei
wand neuer Kraft zu WÄv dem nicht die Betei-
genießen. Ja, wenn KBFV ligten, sondern Iedig-
dieser Wunsch dem W/t J^^H lieh die Zuschauer die
Wesen der Kunst nicht . _^ß"l Entscheidung zu tref-
so ganz zuwider wäre! ^HK- jitL. 3m m ^en na^en-
Ein Künstler, der an HV .§ M Eigentlich liegt die
einem erreichten Ziele Bf jf j 4 Entscheidung schon
ausruhen zu dürfen 4HL 4* a± Af* vor- ^an kann kaum
glaubt, hat fast schon BH^L t> «| Jm\£$9 flH mehr übersehen, daß
aufgehört, ein Künst- ^^HHfe^ iÖ flBHVflL Ü*^H eineallgemeine Abnei-
ler zu sein. Die Kunst HHHm^W m |™ gung gegen die großen
Kunstausstellungen
voran. Wer nicht mit- HJHIHHHHJh. mSfiUbr J^H vorhanden ist, selbst
gehen mag oder H^^HS^^^^^RiiiiH^^^^HHi^l dem Teile des Pu-
bleibt zurück. Und der ^^^HfiH^ blikums, das sich im
Staub, den die voran- 1 übrigen ablehnend ge-
eilende Kunst und ^^H^^mMHb ■HMHHH| gen alle sezessionisti-
ihr Gefolge aufwir- « -JflHHi HkHI sehen Bestrebungen
beln ^^H^^^HB^. ^^^^^H^^^h^H verhält. Die Mehrzahl
lassen, wird jedem ^HB^^H^BB^^^^H^ffi^^HiflH aller Ausstellungsbe-
nicht ganz echt ver- sucher hat es gründlich
goldeten Ruhme ge- albert von keller Paradies satt, sich einen Kunst-
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Von Hans Rosenhagen
Auf keinem anderen Gebiete öffentlicher Be- fährlich. Dessen Mattwerden zu verbergen,
tätigung ist die Scheu, sich mit Tatsachen ist natürlich aller zurückgebliebenen Künstler
auseinanderzusetzen, so groß wie auf dem innigstes Bestreben. Wehe dem, der jene
der Kunst. Wenn sonst im Leben Einrich- Tatsache erwähnt, und Fluch der Gelegenheit,
tungen oder Persönlichkeiten sich nicht mehr die sie der Welt zur Kenntnis bringt! Daher
bewähren — sie mögen vorher soviel Ver- die Besorgnis aller Künstler von schwacher
dienste gehabt haben, wie sie wollen — so Potenz und fadenscheinigem Ruhm vor der
treten eben andere an ihre Stelle, ohne daß Kritik, und daher die Furcht, daß die großen
die Welt darüber zugrunde ginge. Nur in Ausstellungen abgeschafft werden könnten,
der Kunst ist es an- die auch minderwer-
ders. Da soll alles sa- i—^^^^^^—m^^^^^^^^^^^^^^^^m! tigen Werken noch ein
krosankt sein: Die In- vMy
stitutionen, an die sich
die Künstler einmal Hft'flHHH^HjHHH^^HjH^^H immer stärker als die
gewöhnt haben und * Menschen. Bei der
jeder einmal schwarz «. t jHB a^^^H enormen Konkurrenz,
auf weiß festgestellte By HH^Nv jPjH^HH die auf allen Gebieten
Ruhm. Das mag zu- der Kunst herrscht,
sam inen hängen mit HRHpi' jjSBP** IBPP* fallen schließlich alle
der Abneigung aller ^^^BfiB "sJ^BiPr ' Rücksichten fort. Aus
Künstler, sich mit j^fffjl WttS|Hf v dem musischen Spiel
den Alltäglichkeiten Hfiflr * in den Kunstausstel-
des Daseins herumzu- 4P lungen ist für viele
schlagen. Sodann in Künstler ein Kampf
dem menschlich so jJBM'' # ums Dasein geworden,
begreiflichen Verlan- /' ' ■ \ A der dadurch noch grau-
gen, am Ziele auszu- « ^--*^-^%> samer erscheint, daß
ruhen und die Früchte JUt M~ ' er mit einem Streit um
großer Anstrengungen mJm ''Cyt i..... - die Form des Kampfes
in Ruhe, ohne Auf- HB >, Wi kompliziert ist, bei
wand neuer Kraft zu WÄv dem nicht die Betei-
genießen. Ja, wenn KBFV ligten, sondern Iedig-
dieser Wunsch dem W/t J^^H lieh die Zuschauer die
Wesen der Kunst nicht . _^ß"l Entscheidung zu tref-
so ganz zuwider wäre! ^HK- jitL. 3m m ^en na^en-
Ein Künstler, der an HV .§ M Eigentlich liegt die
einem erreichten Ziele Bf jf j 4 Entscheidung schon
ausruhen zu dürfen 4HL 4* a± Af* vor- ^an kann kaum
glaubt, hat fast schon BH^L t> «| Jm\£$9 flH mehr übersehen, daß
aufgehört, ein Künst- ^^HHfe^ iÖ flBHVflL Ü*^H eineallgemeine Abnei-
ler zu sein. Die Kunst HHHm^W m |™ gung gegen die großen
Kunstausstellungen
voran. Wer nicht mit- HJHIHHHHJh. mSfiUbr J^H vorhanden ist, selbst
gehen mag oder H^^HS^^^^^RiiiiH^^^^HHi^l dem Teile des Pu-
bleibt zurück. Und der ^^^HfiH^ blikums, das sich im
Staub, den die voran- 1 übrigen ablehnend ge-
eilende Kunst und ^^H^^mMHb ■HMHHH| gen alle sezessionisti-
ihr Gefolge aufwir- « -JflHHi HkHI sehen Bestrebungen
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lassen, wird jedem ^HB^^H^BB^^^^H^ffi^^HiflH aller Ausstellungsbe-
nicht ganz echt ver- sucher hat es gründlich
goldeten Ruhme ge- albert von keller Paradies satt, sich einen Kunst-
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