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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 20.1904-1905

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Schmid, Heinrich Alfred: Meier-Graefe contra Böcklin
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- und Atelier-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12355#0470

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-r*Ö> MEIER-GRAEFE CONTRA BÖCKLIN

entstanden. Ich ■ ^^■HBjj^^BBI geisterung für

•. - . .um zwei andere

»'*^3mM^^H^H >echte« Maler,

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fritz erler der fechter

und ökonomi-
schen< Grün-
den 1862 eine

Richtung einschlug, die seine und seiner Familie

Existenz noch etwa 15 bis 20 Jahre bedrohte, denn VON AUSSTELLUNGEN

es war gerade die Zeit, wo er mit erheblichen Er-

sparnissen in der Tasche eine sichere Professur UND SAMMLUNGEN
aufgegeben hatte und meinte, es müsse ihm jetzt

überhaupt glücken, und das hätte Meier-Graefe DERLIN. Ueber die Bilder von Werner Schuch
wissen können. Böcklin kehrte damals einfach, " läßt sich leicht spotten. Man vergißt jedoch
weil er einen Moment aufatmen und sich auf sich ganz, daß der Maler in seiner Art einst genau so
selber besinnen konnte, bewußt zu dem zurück, tüchtig war, wie Joseph v. Brandt, Camphausen,
was er in dunklerem Drange schon früher erstrebt Hünten und andere Maler, deren Feldherrenporträts
hatte. Endlich ist der Einsiedler der Nationalgalerie, und Schlachtenbilder in vielen deutschen Galerien
wo sich das Böse mit dem Guten noch gemischt hängen. Die Schuch-Ausstellung bei Keller & Reiner
zeigen soll, nicht vor, sondern nach der Mehrzahl erinnert mit ihrem Inhalt stellenweise an glücklichere
jener von Meier am meisten verabscheuten Werke Tage und Werke des Künstlers. Man sieht da ältere
entstanden, das heißt, es ist das erste Anzeichen des Bilder von ihm, bei denen durch einen schönen
Alters. Das alles ist nicht ganz unwichtig, es heißt so geschlossenen Ton dasWirrsal von Details und Farben
viel: Böcklin ist den von Meier-Graefe vorgezeich- erfreulich zusammengehalten, ja fast verdeckt wird
neten Pfad der künstlerischen Tugend nur gewandelt und die künstlerisch sicherlich um nichts geringer
in einer Periode des jugendlichen Tastens, da er ganz sind, als viele noch für gut gehaltene Werke aus
übernommen war von neuen Eindrücken und Ein- den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts,
flüssen, er hat mit diesen Versuchen großes Auf- Schuch hat nur den Fehler mancher Maler der
sehen erregt und, wie Meier-Graefe wissen konnte, älteren Generation gemacht, seine Farben aufzu-
große äußere Erfolge errungen, es aber trotzdem hellen. Dadurch tritt das Zeichnerische und Klein-
anders gestimmten Naturen überlassen, auf diesem liehe seiner Darstellungsweise sehr auffällig hervor,
Wege ein hohes Ziel zu erreichen. und man hat oft den Eindruck von etwas höchst Lang-
Allerdings kam er diesem Pfade vielleicht wieder weiligem und Trivialem. Ob da nun der Große Kur-
etwas näher, als das Alter herankam, ja wenn fürst oder Wilhelm II. hoch zu Roß erscheinen oder
man das Lob eines Gewährsmannes von Meier- Ahasver sich von einem Felsen aus die Welt be-
Graefe über ein Spätwerk ernst nehmen darf, so trachtet. Schuch mangelt ersichtlich die Fähigkeit,
hat er sich, vom Schlage gebrochen, angesichts des zwischen dem für die Darstellung Wichtigen und
Todes noch ganz bekehrt. In seiner Sünden Maien- Unwichtigen zu unterscheiden. Darum taugen auch
blüte war er aber immer anders. Auch sonst etwas seine Landschaften nichts, trotz mancher vorzüglich
hartnäckig, konnte er zwar Lionardo und Rem- studierten Stellen und deshalb wirken seine neueren
brandt tatsächlich nicht leiden, aber seiner Be- Bilder so leicht unkünstlerisch. Im Salon Paul

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