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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 20.1904-1905

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- und Atelier-Nachrichten - Vermischtes - Neue Bücher
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-^fc£> VERMISCHTES — NEUE BÜCHER <£c^-

VERMISCHTES

rvRESDEN. Die >Werkstatt der Künste vom
*-* 23. Januar 1905 bringt die unterm 6. Dezember
vorigen Jahres in Dresden festgestellten Satzungen
des > Verbandes deutscher Kunstvereine«, über
dessen Vorgeschichte wir in Heft 18 des XlX.Jahrgs.
der >K. f. A.« berichteten und der nunmehr end-
gültig begründet ist. 25 deutsche Kunstvereine —
nur solche können Mitglieder werden — sind so-
fort beigetreten. Wir fassen aus den Satzungen die
wichtigsten Punkte kurz zusammen: Hauptaufgabe
des Verbands ist die Herstellung einer ständigen
Uebersicht über das Ausstellungsgut, das durch
Veröffentlichung und Austausch von Verzeichnissen
mit den Daten der Ausstellungsfrist für jeden ein-
zelnen Ort allen Vereinen bekannt gemacht wird.
Jeder Verein hat innerhalb des Verbandes für je
1000 seiner Mitglieder eine, höchstens jedoch fünf
Stimmen. Als Verbandszeitschrift wurde die >Werk-
statt der Kunst« bestimmt. Die dem Verband bis
jetzt beigetretenen 25 Kunstvereine sind folgende:
Barmen, Bielefeld, Bremen, Breslau, Darmstadt,
Dessau, Dresden, Elberfeld, Freiburg i. Br., Gotha,
Halberstadt, Hamburg, Hanau, Karlsruhe, Kassel,
Kiel, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Metz, München,
Münster i. W., Posen, Rostock, Stuttgart und Würz-
burg.

MÜNCHEN — Der Bericht des Kunstvereins über
das Betriebsjahr 1904, der in der Generalver-
sammlung vom 30. Januar erstattet wurde, erwähnt
zunächst mit Befriedigung die Tatsache, daß während
des letzten Jahres die Ausstellungen des Vereins,
hinsichtlich des künstlerischen Niveaus, sich in durch-
aus aufsteigender Linie bewegten, was sowohl von
den Mitgliedern wie auch der Presse dankbar an-
erkannt worden sei. Zur Verlosung gelangten 1904
238 Anrechtscheine im Gesamtwerte von M. 65,150.—.
Der Bericht konstatiert sodann, daß die vor einigen
Jahren beschlossene Abschaffung der Vereinsgabe
an die in München wohnenden Mitglieder kein glück-
licher Griff war (vgl. unsere früheren diesbezüglichen
Ausführungen in unserem Jahrgang XVI, Heft 10),
da eben doch eine große Anzahl von Mitgliedern
neben dem Besuch der Ausstellung und der Gewinn-
chance eine greifbare Gegenleistung für ihren
Beitrag wünsche. So wurde denn auch die An-
schaffung einer Mappe mit sechs Reproduktionen
nach Lenbachschen Werken als Prämie für alle
Vereinsmitglieder einstimmig genehmigt. — Ein An-
trag, der von einer kurzsichtigen Minorität unter
dem Vorwand der Frachtersparnis von M. 2000.—,
tatsächlich wohl aber gestellt wurde, um den hiesigen
Künstlern allein die Verkaufschancen des Kunst-
vereins zuzuwenden, lautete auf Verminderung der
Sammelausstellungen auswärtiger Künstler; er wurde
abgelehnt, ein Beschluß, der gewiß sehr zu be-
grüßen ist, erinnert man sich der interessanten
Darbietungen der letzten Wochen, die Werke von
Somoff, Anglada, der Holländer van Gogh,
Ganguin etc. zeigten.

NEUE BÜCHER

Popp, Dr. Joseph, Martin Knoller. Zur Er-
innerung an den hundertsten Todestag des Meisters
1725—1804. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des
18. Jahrhunderts. Mit 38 Tafeln und einem Textbild.
Innsbruck 1905. Verlag der Wagnerschen Univers.-
Buchhandlung. Mk. 5.—.

Im allgemeinen dürfen Künstlergeschichten dem

Kunstverständnis, der Kunsterziehung für förder-
licher gelten als Kunstgeschichten. Jedenfalls führt
eine gute Künstlergeschichte doch besser in künst-
lerisches Werden und Schaffen ein, als eine Auf-
zählung kunstgeschichtlicher Ereignisse verschie-
denster Art und Bedeutung. Popps Knoller-Bio-
graphie zeichnet gut und fesselnd den künstlerischen
Entwicklungsgang, sie würdigt den Künstler als Por-
trät- und Deckenmaler, als Lehrer und Meister. Es
berührt mich die ruhige Darstellung Popps so sehr
angenehm, weil die Arbeit auf sehr gründlichen und
zeitraubenden Studien beruht, was sonst unseren
Schriftstellern den Gegenstand ihrer Studien in über-
triebener Glorie erscheinen läßt. Die vielen Tafeln,
die dem Werke beigegeben, sind an und für sich
schon für alle, die der Kunst des 18. Jahrhunderts
Interesse entgegenbringen, eine sehr erwünschte

ADOLF HENGELER ECHO

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