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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 20.1904-1905

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Ostini, Fritz von: Die Frühjahrausstellung der Sezession in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.12355#0416

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DIE FRÜHJAHRAUSSTELLUNG DER SEZESSION IN MÜNCHEN

ein liebreizender Mädchenkopf! Da ringt
nach Schillers unsterblicher Anweisung
ein „Deutscher nach römischer Kraft
und griechischer Schönheit!" Ge-
schmackvolle Kleinigkeiten in flotter
flächiger Modellierung sandte Carl
Nacke (Berlin), Ottmar Obermaier
einen „Champion", der stark an Franz
Stucks „Athleten" erinnert, H.E.Becher
einen realistisch gehaltenen Wasser-
träger, Hans Schwegerle schlichte und
gute Porträtbüsten, H. Siegwart einen
interessanten Dianakopf und das vor-
trefflich beobachtete herb-unreife Akt-
chen eines sehr jungen Mädchens. Auch
unter den Zeichnungen und graphischen
Arbeiten ist manches Blatt, das rüh-
mend hervorgehoben zu werden ver-
diente. Hier kann nur flüchtig auf die
vortrefflichen und originellen Land-
schaften von Karl Mühlmeister, Alois
Henriette fürther kind und Wärterin Kolb's gedankenvolle, allzugedanken-

Frühjahrausstellung 1905 der Münchener Sezession Volle Allegorien, neuenborn's drastische

Circe, die beiden schönen weichen
den Jungen gehört und das gleiche gilt von Blätter von O. Graf (s. Abb. S. 370) und
dem Pollinger Interieur Theodor Hummel's, die künstlerisch vornehmen Farbenholzschnitte
der auch in zwei meisterlichen Stilleben be- von Hans Neumann jr. hingewiesen werden,
weist, daß seine Malerei wieder körperhafter

und gesunder geworden ist. Alice Trübner GEDANKEN ÜBER KVNS1

steht mit ihrem Schloß Homsbach ebenbürtig K . , „, ,

nphen Hpn hesfpr, mndernpn Malereien ihrpt Der sicherste Weg, an dem ge,st,gen Inhalt eines

neben den besten modernen maiereien ihres Kunstwerks vorbeizugehen, ist: daß man zuerst den
Gatten, von denen die Arbeit auch im Stil Verstand zu ihm hinschickt. Augast pa,,iy

nicht wegzukennen
ist. Adolf Thomann
(Zürich) hat heuer
nur zwei kleine und
unauffällige italieni-
sche Straßenbilder
ausgestellt, die wun-
derschön im Ton sind,
modern gemalt im
allerbesten Sinne.

Die Abteilung für
Plastik weist nur we-
nige Nummern auf,
unter denen die er-
freulichste Erschei-
nung die drei Bronze-
Werke von W. Rie-
disser in Rom bilden:
„Der sitzende Wäch-
ter", ein nackter Mann
in drohender Kraft,
die Gruppe „Vorfrüh-
ling" (s. Abb. S. 373),
Knabe und halbwüch-
sige lunefrau in keu-

scher Nacktheit und Richard wintern,tz sonnenflecken

sciici iidLMiicil Ulm Frühjahrausstellung 1905 der Münchener Sezession

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