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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 20.1904-1905

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Personal- und Atelier-Nachrichten
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-»-fcö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <£g^

läßt diesen Mangel und
auch gelegentliche Här-
ten der Farbe vergessen.
Man rindet hier von ihm
die drei lesenden Damen,
die im vergangenen Som-
mer in München zu sehen
waren, das Interieur in
Rot und Gelb, das in
Düsseldorf war, einige
sehr ehrliche Porträts
und eine sonnige Dorf-
straße mit ausruhenden
Bauernpferden. Hein-
rich Hübner läßt ein
paar neue, geschmackvoll
gemalte Interieurs sehen,
unter denen ein Früh-
stückszimmer mit einem
auf den Garten gehenden
Fenster besonders an-
ziehend ist. In Gordon
Craig lernt man einen
dilettantischen Zeichner
kennen, der in der Art
der Japaner steife Land-
schäftchen produziert
und recht uninteressante
Dekorationen und Figu-
rinen fürHoffmannsthals

ida beer-gortz k leinh esseloher see >GerettetesVenedig« ent-

Frühjahrausstellung 1905 der Münchener Sezession Würfen hat. OTTO R.

Langer legitimiert sich
mit Stilleben, einer Land-

derer im modernen Frankreich gefunden als ihn. schaff und einem Porträt als Verehrer van Goghs
Die heitere Sinnlichkeit seiner Kunst läßt ihn als und Münchs, ohne von einer besonderen Begabung
den Fortsetzer der Maler des Rokoko erscheinen. zu überzeugen. Man fängt so nicht an, sondern
Und er ist ein wirklicher Maler, denn seine Farben darf höchstens so aufhören. Hugo Lederer stellt
verbergen alles und drücken alles aus, was Zeichnung eine prächtige Bronzebüste des spanischen Ring-
genannt werden kann. Neben den so berückend kämpfers Peyrouse aus und die feine Marmorbüste
körperhaften Gestalten
Renoirs sehen die Por-
träts von Leo v. König,
sovielGeschmackerauch
darauf gewendet, ganz
schemenhaft aus und Ar-
thur Kampf, der seine
rote Tänzerin aus Düssel-
dorf, einen Studienkopf
zu dem Bilde > Die Schwe-
stern« und einen Tau-
benliebhaber in einer
dunkelroten Jacke ausge-
stellt hat, gewinnt eben-
falls nicht in dieser Nach-
barschaft, ganz abgesehen
davon, daß man eine per-
sönliche Art, die Natur
anzusehen, bei ihm ver-
mißt. Philipp Franck
hat diese persönliche
Anschauung und da er
eine kräftige malerische
Sprache redet,diemanch-
mal freilich etwas laut ist,
behauptet er sich im ge-
wissen Sinne neben dem
berühmten Franzosen.
Freilich fehlt es hie und
da an Geschmack, beson-
ders in der Komposition;

aber die Gesundheit und fritzosswald aus wildenroth

Frische des Ausdrucks Frühjahrausstellung 1905 der Münchener Sezession

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