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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 20.1904-1905

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Raaff, J. J.: Über das Konservieren von Gemälden
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https://doi.org/10.11588/diglit.12355#0486

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-a-4^> ÜBER DAS KONSERVIEREN VON GEMÄLDEN <^^-

weich sein und dem Druck der Farbenhöhen
leicht nachgeben. Mit der Farbschicht nach
unten wird es also auf den Tisch gelegt und
jetzt vom Keilrahmen, worauf es befestigt war,
befreit. Ein um einige ZentimetergrößererRah-
men wird um den Keilrahmen gelegt und die
Leinwand mit starken Papierbändern auf die-
sem Rahmen, dem Spannrahmen, befestigt. An
der Farbseite wird jetzt das Ganze mit kräftigem,
aber dünnem Papier, das den Verschiedenheiten
der Farbenhöhen nachgibt, beklebt, damit die
Farbschicht besser aneinander hält und nicht
abbröckelt. Dann wird das Gemälde wieder
auf den wattierten Tisch gelegt und man fängt
an, alles was von der alten Leinwand übrig

geblieben ist, mit Bimstein zu entfernen, bis
endlich nur die vom dünnen Papier aneinander
gehaltene Farbschicht übrig geblieben ist. Nun
kann man mit der neuen Leinwand heranrücken.

Ein Topf steht auf einem Feuer, worin ein
Mixtumvon Wachs, Harz, Venetianischem Ter-
pentin und Kopaiva-Balsam gekocht wird. Da-
mit wird die Farbschicht von hinten ange-
strichen und das Ganze bleibt liegen, bis es
kalt geworden ist. Nun wird die neue Lein-
wand, ein eigens für den Zweck gewobenes
Leinen von besonderer Stärke und Dauerhaftig-
keit, möglichst glatt auf einem anderen Spann-
rahmen befestigt und diese Leinwand auf den
kaltgewordenen Klebstoff an der Hinterseite des
 
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