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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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Glaser: Berliner Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0418

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zu Berlin

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( begründete, von seiner Absicht ab, nur einen Laden parfümierten Umgebung doppelt merkwürdigen Glas- Y

Szu halten, in dem man Bilder der jungen Maler gemäldes von Thorn-Prikker, das Gottfried Hei- [-

verkauft, nicht noch einen Kunstsalon aufzumachen nersdorff ausführte, und das der Teil einer großen >

zu allen schon bestehenden. Es ist eine frische Folge ist, die für eine westdeutsche, katholische

I Unbefangenheit in der Art, wie in einem Räume Kirche ausgeführt wird. Der Handwerker verdient y

) Bilder von Franzosen, Marquet, Friesz, Sirieux, hier mehr Lob als der Künstler. Die Kartons des 0

) Deutschen wie Bloch, Westermayr, Kerschbaumer, holländischen Malers haben doch einen leisen Hang

) Moll, Dornbach, dem Schweizer Huber und manchen zum Kitsch. Und man muß an das Fenster von

J anderen bunt durcheinander an den Wänden auf- Pechstein denken, das bei Gurlitt ausgestellt war,

J gehängt sind, eine Unbefangenheit, die man unserem um ein ganz im Sinne des Materials empfundenes

\ Kunstleben zurückwünschen möchte, an die unser Werk zu vergleichen, das an sich schon mit den

I Publikum aber schwer wieder zu gewöhnen sein starren Fügungen der Bleistege und den leuch-

: wird. Wie vielerlei muß herhalten, um die Wände tenden Flächen der farbigen Gläser rechnet, wäh-

( aller Kunstsalons monatlich neu zu füllen. Im rend Thorn-Prikkers Kompositionen die einfache

) Künstlerhause zeigt man den Krakauer Künstler- Schlagkraft oft vermissen lassen, die das Material

) verein „Sztuka", ohne daß man recht wüßte, warum verlangt. Aber das Wichtigere ist die Leistung des

) alle diese Bilder die Reise nach Berlin machen Glasmalers, die höchste Anerkennung verdient. Und

1 mußten. Nur etwa die an Josephson gemahnenden die Kapelle, die das vollendete Werk aufnehmen

i Zeichnungen des Bildhauers Nadelmann bleiben soll, wird wirklich in ihrer Stimmung den alten

\ im Gedächtnis. Aber man kannte Proben von Domen nahekommen können, nicht indem man,

l den Juryfreien". Von Keller und Reiner schweigt wie das früher Brauch war, mit minderem Können

: man besser auch dieses Mal wie so oft. Dafür ein altes Werk zu wiederholen versuchte, sondern

[ kann von dem Hohenzollern - Kunstgewerbehaus so, daß im Geiste des alten ein neues geschaffen ist.

I ausnahmsweise an dieser Stelle die Rede sein. Glaser

I Nicht wegen der unglücklichen Modenschau der

) Wiener Werkstätten, die sich vergeblich bemühen Ich halte es für einen großen Schaden für die

) werden, mit ihren künstlichen Gebilden die natür- heutige Kunstentwicklung und ihre Beurteilung, daß

j liehe Eleganz der Pariser zu schlagen. Auch nicht alles, was heutzutage hervorgebracht wird, niemals

\ wegen eines Kabinetts mit Zeichnungen des pseudo- neben alten Sachen zusehen ist und damit alle gesunde

l eleganten Bayros. Sondern wegen des in dieser und allgemeine Kritik wegfällt. Adolf v. midebrand

lucien simon IN der loge

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