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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 53.1937-1938

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Weinheber, Josef: Die Blinden
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https://doi.org/10.11588/diglit.16486#0176

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Die BLIND€N

NACH DSM N6B6NST6H6ND6N BILDS VON PI6T6R BRU6CHSL D. Ä.

Was für eine jammeroolle

Äidjt hommt da herangezogen?

Äusgdogen

find die Bliche;

an Dem Striche

torkeln Ke in ihr Getdjiche.

Voller Gruben itt die Scholle.
Dafj der Teufel Mitleid hätte!
Um die Wette
he die Stechen
und mit Blechen
hilflos ihre Hälfe rechen.

Staht der Lehte an der Stangen

noch dahin, als ging er ficher:

Ängttiglicber

als der fechte

fchon der nächfte

fpürt da Dorne das Verhexte.

Kommt der Vierte hergegangen

toie die Klage norm Verhängnis.

Grofjer Bängnis

und Verzagen -

Hanns nicht tagen -

liegt die Hand auf's Dritten Kragen.

Mantel des im Hällenminde
pluftert mie Getpenfterfahne.
Hält fid] ane,
kann dem Ziehen,
allermühen

fdiroarz der Himmel, nicht entfliehen.

Jener tölpelhafte Blinde

oor ihm in den meinen Strümpfen

tauft mit Sdiimpfen

fondermafjen,

Gott oergah'n,

auf den 6rften, ab die Strafen.

Dieter mird tie alle täutchen.
Wo ein Blinder zieht die Blinden,
muh" tid] finden,
dafj die Toren,
gar nerlorcn,

find zu Schand und Spott erhören.

Hinten fiehtt du Kirch und Keutcben:
Konnten fie nidjt hochen bleiben?
Ihren Weiben
in der Stuben
norzutuben?

Nein, fie müften in die Gruben!

JOSSf W6INH6B6R

Aus dem Kalenderbuch ,,0 Mensch gib acht" (Verlag Langen-Müller, München)
 
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