Abb. 1. Simon Meister. Selbstbildnis
Museum, Koblenz
Kunst der Westmark — als Künder deutschen Volkstums
Bildnisse des rheinischen Malers Simon Meister (1796—1844). Von Dr. Adolf Jungjohann
Diese Bildnisse rheinischer Menschen sind hier zu-
sammengestellt, weil sie ein anschaulicher Beweis
dafür sind, daß das kulturelle Leben am Mittel-
rhein auch im ersten Teil des vorigen Jahrhunderts,
trotz politischer Zugehörigkeit dieses Gebiets zu
Frankreich, durchaus deutsche Züge trug.
Wir zeigen diese Bilder des Koblenzer Malers
Simon Meister (1796—1844), weil sie auch recht
deutlich seine frische, natürliche und ursprünglich-
eigenschöpferische Gestaltungskraft hervortreten
lassen. Auf seiner aus künstlerischer Besonderheit
und Eigenwilligkeit erwachsenen Abneigung gegen
die damalige „offizielle" Kunst, die von der Düssel-
dorfer Akademie ausging, beruht Meisters einzig-
artige, bisher noch nicht ausreichend bekannte Be-
deutung als rheinischer Maler, der — wie bei dem
heutigen zeitlichen Abstand deutlich wird — die
Mehrzahl der damaligen, meist „zugewanderten"
Düsseldorfer Professoren an malerischer Qualität
und an frischer, naiver Gestaltung weit überragt.
In dem jugendlich-begeisterten Schwung und der
seltenen Unbefangenheit seiner Malweise erinnert
er in gewisser Hinsicht an den bekannteren, eben-
falls durch seine malerische Qualität in der deut-
schen Kunst jener Zeit hervorragenden Dresdener
Maler Ferdinand von Bavski.
Kunst f. Alle, Jahrir. 53, Heft 3, Dezember 1937 ; 49
Museum, Koblenz
Kunst der Westmark — als Künder deutschen Volkstums
Bildnisse des rheinischen Malers Simon Meister (1796—1844). Von Dr. Adolf Jungjohann
Diese Bildnisse rheinischer Menschen sind hier zu-
sammengestellt, weil sie ein anschaulicher Beweis
dafür sind, daß das kulturelle Leben am Mittel-
rhein auch im ersten Teil des vorigen Jahrhunderts,
trotz politischer Zugehörigkeit dieses Gebiets zu
Frankreich, durchaus deutsche Züge trug.
Wir zeigen diese Bilder des Koblenzer Malers
Simon Meister (1796—1844), weil sie auch recht
deutlich seine frische, natürliche und ursprünglich-
eigenschöpferische Gestaltungskraft hervortreten
lassen. Auf seiner aus künstlerischer Besonderheit
und Eigenwilligkeit erwachsenen Abneigung gegen
die damalige „offizielle" Kunst, die von der Düssel-
dorfer Akademie ausging, beruht Meisters einzig-
artige, bisher noch nicht ausreichend bekannte Be-
deutung als rheinischer Maler, der — wie bei dem
heutigen zeitlichen Abstand deutlich wird — die
Mehrzahl der damaligen, meist „zugewanderten"
Düsseldorfer Professoren an malerischer Qualität
und an frischer, naiver Gestaltung weit überragt.
In dem jugendlich-begeisterten Schwung und der
seltenen Unbefangenheit seiner Malweise erinnert
er in gewisser Hinsicht an den bekannteren, eben-
falls durch seine malerische Qualität in der deut-
schen Kunst jener Zeit hervorragenden Dresdener
Maler Ferdinand von Bavski.
Kunst f. Alle, Jahrir. 53, Heft 3, Dezember 1937 ; 49